«Bei meinem Projekt brachte ich meine Hobbys Wandern, Biken und Fotografieren unter einen Hut», erzählt Walter Rühli. «Natürlich benötigt es dazu auch Abenteuerlust». 2014 bis 2020 brachte der 68-Jährige eine beeindruckende Reise hinter sich. Sein Ziel: Die ganze Landesgrenze der Schweiz mit dem Bike abzufahren oder den Wanderschuhen abzulaufen und zu entdecken. «Mit eigener Muskelkraft legte ich 3000 Kilometer zurück», berichtet der stolze Wanderer. «Auf meiner Route stieg ich 100 000 Meter auf und ebenso viele Meter wieder ab». Für die ganze Tour war der gebürtige Thaynger 124 Tage unterwegs, wobei er höchstens fünf Tage am Stück absolvierte. Mit Bildern und Videos dokumentierte er seine ganze Reise. Diese teilte er in sieben Teile auf - heute wird bereits die siebte Dokumentation der Öffentlichkeit präsentiert.
Aufwändige Vorbereitung
«Bevor ich eine Route in Angriff nahm, druckte ich Karten aus und zeichnete mir die Strecke auf», berichtet Walter Rühli über seine Vorbereitung. «Danach übertrug ich die Route auf den Computer und zum Schluss auf mein Navigationsgerät.» Um sich noch einen genaueren Überblick zu verschaffen, erkundete er die Tour noch mit Google Earth. Auch zur Vorbereitung gehörte das Sammeln von Hintergrundinformationen über die Gemeinden, die er während seiner Wanderung oder Velotour passierte, um diese in seine Präsentationen miteinzubinden. Neben geschichtlichen und energietechnischen Inputs berichtet Walter Rühli auch über seine Erlebnisse während der Reise. Obwohl der 68-Jährige noch eine sehr gute Kondition besitzt, kam auch er mal an seine Grenzen. «Als ich zum ersten Mal zu Fuss eine fünftägige Tour bestreiten wollte, nahm ich einen Rucksack mit, der inklusive Verpflegung für fünf Tage 25 Kilogramm wog», teilt er mit. «Nach 1000 Höhenmetern musste ich umkehren, eine moderne, leichtere Ausrüstung kaufen und vor allem viel Material weglassen.» Durch die Optimierung seines Gepäcks kam er schlussendlich auf 16 Kilogramm. Auch sein Umfeld äusserte zu seinem Vorhaben einige Bedenken. «Einige dachten, dass ich verrückt bin», sagt Walter Rühli schmunzelnd. «Da ich die meiste Zeit allein unterwegs war, machten sie sich um meine Sicherheit Sorgen. Doch ich vertraute auf meine Erfahrung und Einschätzungen.»