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Schweiz/Ausland
09.12.2023

Graubünden stoppt Wolfsjagd

Auf der Abschussliste: der Wolf in der Schweiz.
Auf der Abschussliste: der Wolf in der Schweiz. Bild: deutschewildtierstiftung.de
Im Kanton Graubünden dürfen Jägerinnen und Jäger ab sofort keine Wölfe mehr abschiessen. Das schreibt das Bündner Amt für Jagd und Fischerei auf seiner Webseite.

Grund für den Stopp der Wolfsregulation sei eine Beschwerde dagegen beim Bundesverwaltungsgericht.

Beschwerde des WWF

Der WWF bestätigt gegenüber Radio SRF, dass die Naturschutzorganisationen im Kanton Graubünden Beschwerde eingereicht haben. Gemäss Gesetz dürften Wölfe nur dann proaktiv geschossen werden, wenn nachgewiesen sei, dass sie grosse Schäden verursachen oder wenn sie Menschen gefährden. Der Abschuss ganzer Rudel dürfe nur als allerletztes Mittel eingesetzt werden, so der WWF weiter.

Detaillierte Informationen am Montag

Lokale Wolfsbestände dürfen gemäss Gesetz durch Abschüsse nicht gefährdet werden. Wo diese Bedingungen nicht eingehalten seien, sieht der WWF geltendes Recht verletzt – und will deshalb die entsprechenden Abschussverfügungen gerichtlich überprüfen lassen.

Die Naturschutzorganisation will am Montag detailliert über die Beschwerde informieren.

Wallis hat bereits zehn Wölfe geschossen

Die Auswirkungen der Beschwerde auf Wolfsabschüsse in anderen Kantonen – namentlich auf jene im Kanton Wallis, wo bereits zehn Wölfe geschossen wurden, – sind unklar. Die zuständigen Walliser Behörden haben auf eine Anfrage von Radio SRF nicht reagiert.

Die neue Jagdverordnung ist seit dem 1. Dezember, also seit genau einer Woche, in Kraft. Sie besagt, dass Wölfe – sogar ganze Rudel – präventiv geschossen werden dürfen, also ohne, dass sie auffällig waren. Das Wallis hat beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Komplettabschuss von sieben Rudeln beantragt.

Abschussfreigabe für 34 Tiere

Diesem Antrag wurde entsprochen, und seit einer Woche herrscht nun Abschussfreigabe für diese 34 Tiere.

Thomas Renggli