Nicht immer verläuft die Schulzeit entspannt und lustvoll. Immer häufiger ist sie für Schülerinnen und Schüler eine belastende Zeit. So auch bei der jungen Grüningerin Neela Rose, die im letzten Jahr an der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO) steht und im Sommer ihre Maturitätsprüfung ablegen wird. Sie erzählt: «Nach meiner Corona-Erkrankung im September 2022 erkannten meine Eltern und ich leider zu spät, dass ich vermutlich aufgrund jahrelanger Überforderung und Mangel an Achtsamkeit in meinem Schulalltag in ein Burnout gerutscht war. Für mich fühlte sich das Burnout an wie ein Loch, aus dem es keinen Ausweg gab.»
Das Gymnasium sei für sie von Anfang an schwierig gewesen. «Während der Probezeit und der nachfolgenden Semester erreichte ich die Promotion jeweils nur knapp oder war sogar im Minus. Am Schluss des Semesters hatte ich jeweils nur wenige Pluspunkte, um in das nächste Semester eintreten zu dürfen.»
Falsch gelernt
Gute Noten hätten ihr immer viel bedeutet und an sich selbst habe sie immer hohe Erwartungen gestellt. Doch trotz des intensiven Lernens habe sie oft das gewünschte Ziel nicht erreicht. Erst während ihrer Burnout-Zwangspause sei ihr klar geworden, dass sie nicht zu wenig, sondern falsch gelernt habe. «Meist habe ich den Stoff nur durchgelesen oder eine Zusammenfassung geschrieben, ohne ihn wirklich zu verstehen oder ihn inhaltlich zu verarbeiten», sagt Neela. Dieses Verhalten nenne man Bewältigungsstrategie oder auf Englisch «coping mechanism». Heute weiss die Gymnasiastin: «Meine Art, den Stoff zu lernen, war ineffizient und nicht nachhaltig. Ich habe aus Angst gehandelt.»