Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat das Institut eine Vielzahl von Aufgaben übernommen, die von der Aufklärung schwerer Verbrechen bis zur Beurteilung der Fahreignung von Autofahrern reichen, so das Kantonsspital Aarai in einer Mitteilung.
Dabei beim Mord von Rupperswil
Bereits kurz nach der Eröffnung im Jahr 2014 war das IRM in die Ermittlungen eines Kriminalfalls involviert. Der Mordfall Rupperswil im Jahr 2015 war der erste grössere Fall, den das Team um Institutsleiter Dr. Daniel Eisenhart zusammen mit den Strafverfolgungsbehörden bearbeitete. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen spielten eine wesentliche Rolle bei der Identifizierung des Täters und dessen späterer Verurteilung, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
Ein weiteres Beispiel für die Arbeit des Instituts ist der sogenannte «Badenwannen-Mord» von Bergdietikon, bei dem der Täter seine Ehefrau ertränkt und den Tatort so inszeniert hatte, dass zunächst von einem Suizid ausgegangen wurde. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergaben jedoch Hinweise auf ein Tötungsdelikt, was letztlich zur Verurteilung des Täters zu 17 Jahren Gefängnis durch das Bezirksgericht Baden im Juni 2024 führte.
Wo sie sonst noch aktiv sind
Neben der Aufklärung von Straftaten ist das IRM auch in anderen Bereichen aktiv, etwa bei der Beurteilung der Fahreignung von Autofahrern. Personen, bei denen nach einem positiven Alkohol- oder Drogentest eine Suchtproblematik vermutet wird, müssen beim IRM regelmässig einen Abstinenznachweis erbringen. Die Anzahl dieser Untersuchungen ist in den letzten fünf Jahren um über 30 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 wurden rund 2300 Haarproben analysiert, um den Konsum von Alkohol oder Drogen über einen längeren Zeitraum nachzuweisen.
Darüber hinaus unterstützt das IRM das Kantonsspital Aarau bei der Behandlung von Patienten, die mit fremd zugefügten Verletzungen, etwa nach häuslicher Gewalt oder Sexualdelikten, das Krankenhaus aufsuchen.
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums lädt das IRM am 14. September 2024 zu einem Tag der offenen Tür ein. Interessierte können einen Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche der Rechtsmedizin gewinnen und sich mit den Expertinnen und Experten des Instituts austauschen.