Sie suchte die ultimative Provokation: Die grünliberale Politikerin und Co-Präsidentin der europhilen Operation Libero Sanija Ameti feuert Kopfschüsse auf ein Bild des Jesuskindes und der Gottesmutter Maria ab und feiert die Aktion im Internet.
Ameti fand die ultimative Provokation, die sie suchte. Denn was könnte mehr provozieren als Schüsse auf das Symbol des Christentums, auf das Symbol von Unschuld und Frieden?
Desaster für die GLP
Entsprechend heftig fielen die Reaktionen aus. Actio und Reactio, würde man in der Physik sagen.
Für die Grünliberalen ist der Fall ein Desaster. Die Partei ringt um einen angemessenen Umgang mit Ameti. Dabei verstrickt sie sich in Widersprüche.
Nationalrat verteidigt Ameti
Im Kanton Aargau zum Beispiel sind demnächst Wahlen. Darum sagt ein Grünliberaler im «Tages-Anzeiger»: «Wir sind am Krampfen – und jetzt diese Fotos, welche die Wähler gegen uns aufwiegeln.»
Aber so denken offenbar nicht alle in der GLP. Ausgerechnet Beat Flach, grünliberaler Aargauer Nationalrat und Regierungsratskandidat, stellt sich hinter Ameti und fordert ein Ende der angeblichen «Hetzjagd» gegen sie. Ameti soll nun plötzlich ein Opfer sein.
Niemand hat sie zu dieser Aktion gezwungen
Halten wir nüchtern fest: Niemand hat das grünliberale Aushängeschild gezwungen, auf das Jesuskind zu schiessen. Niemand hat sie gezwungen, die Schiessaktion ins Internet zu stellen.
Auch ist Ameti keine naive Newcomerin, die nicht weiss, wie man mit Medien und Öffentlichkeit umgeht.
Im Gegenteil: Sie beherrscht das Spiel mit der Provokation meisterhaft. Im Beruf ist sie PR-Beraterin.
Schuss ins Schwarze
Ameti wusste also ganz genau, was sie tat. Sich in den sozialen Medien mit Schüssen auf Jesus und Maria zu inszenieren, sendet eine überdeutliche Botschaft aus.
Provokationstechnisch: ein Schuss ins Schwarze.