Im Studio von Radio Summernight sprach sie mit ihrer Nachbarin, Moderatorin Béatrice Bosshard über ihren Weg durch verschiedene Männerberufe und über ihre Leidenschaft für das Reisen im Camper.
Bereits als Teenager wusste Christa Frey, dass sie hinter dem Steuer sitzen wollte. «Wo ich als Teenie mit dem Bus in die Schule musste, habe ich täglich den Buschauffeuren bei der Arbeit zugeschaut. Da habe ich mir gedacht, das will ich später auch machen», erinnert sie sich. Nach ihrer KV-Lehre machte sie deshalb den Lastwagenführerschein. Mit 20 Jahren sass sie bereits auf dem Bock.
Als junge Frau in einer Männerdomäne musste sie sich behaupten. «Natürlich hat es Kollegen gegeben, die sofort helfen wollten. Manchmal hatte ich das Gefühl, man traut mir weniger zu. Aber ich habe mir meinen Platz erarbeitet», sagt sie.
Wechsel zum Linienbus
Nach einigen Jahren hinter dem Steuer von Lastwagen folgte der Wechsel zum Linienbus und später zu Postauto. Dort habe sie nicht nur den geregelteren Arbeitsalltag geschätzt, sondern auch gelernt, im Schichtdienst zu arbeiten.
Heute Lokführerin
Noch aber war ihr Drang nach Veränderung nicht gestillt. Mit einer Spezialbewilligung durfte Christa Frey einmal im Führerstand mitfahren – und war sofort begeistert. «Das war sehr beeindruckend. Mich fasziniert, wie konzentriert und genau Lokführerinnen und Lokführer arbeiten müssen», erzählt sie. Heute ist sie selber Lokführerin und arbeitet zusätzlich auf der Leitstelle, wo sie den Zugverkehr koordiniert.
Fehler seien in diesem Beruf keine Option. «Unkonzentriertheit kann hier schnell in einer Katastrophe enden. Aber ich bin es gewohnt, auch in der Nacht zu fahren, das macht mir nichts aus», so Frey.
Freiheit auf vier Rädern
Neben der Arbeit hat die Rombacherin eine grosse Leidenschaft: ihren roten Camper. Sobald sie ein paar freie Tage hat, ist sie unterwegs. «Mein Camper ist klein, aber perfekt ausgestattet. Ich bin damit schon in Frankreich, Dänemark und Deutschland gewesen», sagt sie. Besonders gefällt ihr die Flexibilität: «Ein Campingplatz ist oft günstiger als ein Hotel. Und ich kann kochen und grillieren, wie ich will.»
Auch soziale Kontakte entstehen unterwegs. Sie habe eine Gruppe von Frauen kennengelernt, die ebenfalls mit Campern reisen. «Wir treffen uns, wenn es passt – nicht nur am Wochenende. Das ist ein Vorteil, wenn man Schicht arbeitet.»
Eine Frau, die ihren Weg geht
Christa Frey hat mit ihrem Werdegang gezeigt, dass unkonventionelle Wege möglich sind. Von der Lastwagenfahrerin über die Busfahrerin bis zur Lokführerin, sie hat sich in Männerberufen behauptet und ihre Leidenschaft für das Fahren zum Beruf gemacht. «Ich bin glücklich, dass ich all das erleben durfte. Für mich ist das kein spezieller Weg, sondern einfach meiner», sagt sie.
Das ganze Interview mit Christa Frey ist am Donnerstagmittag ab 12.00 Uhr auf Radio Summernight zu hören – oder jederzeit online unter www.radiosummernight.ch.