Maul- und Klauenseuche, Afrikanische Schweinepest oder Lumpy-Skin-Disease – Namen, die in der Schweizer Landwirtschaft Alarm auslösen. In den Nachbarländern gab es 2025 mehrere Ausbrüche, zuletzt Maul- und Klauenseuche in Deutschland und Lumpy-Skin-Disease in Norditalien, Frankreich und Spanien. Beide Seuchen sind hoch ansteckend und können ganze Tierbestände lahmlegen.
Die Schweiz ist bisher von gravierenden Ausbrüchen hochansteckender Tierseuchen verschont geblieben. Allerdings wurde die Blauzungenkrankheit in der Schweiz seit August 2024 erstmals wieder nachgewiesen, zum ersten Mal seit 2020. Doch die Ampeln stehen bei mehreren Tierseuchen auf Rot: Die Bedrohung ist real und es könnte die Schweiz jederzeit treffen.
Wachsendes Risiko und Klimawandel als Beschleuniger
Dass die Zahl und Vielfalt der Tierseuchen zunehmen, ist kein Zufall. Globalisierung und Klimawandel spielen eine zentrale Rolle: Menschen, Tiere und Waren reisen immer mehr und gleichzeitig tauchen durch die Klimaerwärmung neue Insektenarten auf, die Krankheiten übertragen können.
Längere Sommer, mildere Winter – der Klimawandel verändert also die Seuchenlage spürbar. Das BLV bestätigt: «Steigende Temperaturen verlängern die Aktivitätsperiode von Vektoren wie Gnitzen oder Stechmücken.» So können gewisse Krankheiten und Tierseuchen heute auch in Regionen auftreten, die früher zu kühl waren.
Zudem begünstigt die Globalisierung neue Einschleppungswege. Ein unachtsamer Transport, ein infiziertes Wildtier oder ein unzulässig eingeführtes Produkt – und die Kette beginnt. Darum setzt das BLV auf Information: Reisende, Importeure und Tierhaltende werden gezielt über Risiken und Verbote aufgeklärt.