Trotz Fahndung Leben geniessen
In Trainerhosen und schwarzen Crocs entkam Amin T. vom Amtshaus an der Laurenzenvorstadt auf dem Weg zum Migrationsamt am Aarauer Bahnhof. Trotz Sichtungen in Olten blieben die Fahndungsbemühungen erfolglos. Aktuelle Recherchen des «Blick» enthüllen: Amin T. präsentiert sich unter neuem Namen auf Social Media, insbesondere in Frankreich vor dem Eiffelturm. Trotz laufender Fahndung geniesst er sichtlich seine Freiheit, unter anderem in einem Whirlpool und in schicker Kleidung mit Freunden.
Provokationen gegenüber Schweizer Behörden
Ende Oktober 2023 veröffentlicht er ein Video, in dem er vor einem Fahrzeug mit Aargauer Kennzeichen steht, gestikuliert und den Mittelfinger zeigt. Ob sich der Gesuchte tatsächlich in der Schweiz aufhält, bleibt unklar. Dennoch scheint das Video als Provokation gegenüber den Behörden, die ihn wegen Drogen- und Gewaltdelikten verurteilt und des Landes verwiesen hatten. Amin T. hielt sich illegal ab 2014 in der Schweiz aufgehalten.
Fahndung geht weiter
Die Kantonspolizei Aargau bestätigt, dass der gesuchte Straftäter international weiterhin zur Fahndung ausgeschrieben ist. Mediensprecher Adrian Bieri gibt aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft darüber, ob es Hinweise auf seinen Aufenthaltsort in Frankreich gibt oder ob er selbst auf Social Media Spuren hinterlässt. Die Kantonspolizei prüft jedoch eingehende Hinweise auf ihre Plausibilität und ergreift entsprechende Massnahmen. Sollte sich Amin T. im Ausland aufhalten, informiert die Polizei umgehend ihre internationalen Kollegen.
Amin T.s Frau vor Menschenrechtsgerichtshof
Amin T. verletzte unter anderem seine damalige Frau bei einer Attacke schwer. Die Frau, heute 35, bestätigt laut dem «Blick» die Recherchen über T.s Aufenthaltsort. Gemäss Informationen aus ihrem Umfeld müssten sie und die drei gemeinsamen Kinder (4, 5 und 8) das Land verlassen. Sie wehrt sich jedoch mit einer Einsprache vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dagegen. Die Schweiz hätte sie demnach im Oktober 2023 verlassen müssen, obwohl sie arbeitswillig ist und die Kinder gut in die Schule integriert sind. Amin T. habe die Frau seit seiner Flucht mehrfach telefonisch bedroht, heisst es weiter.