Charleys Tante von Hans Gmür war zwischen 1988 und 90 eine der erfolgreichsten Komödien. Drei Jahrzehnte später bringt Rolf Knie mit einem hochkarätigen Ensemble das Stück wieder zurück auf die Bühne.
Hans Gmürs Schweizer Version von «Charleys Tante» galt Ende der 80-er Jahre als eine der erfolgreichsten Dialekt-Komödien überhaupt. Und nun das Comeback 2024: Rolf Knie kehrt drei Jahrzehnte später mit diesem Stück zurück auf die Bühne.
Wir haben den Künstler in Rapperswil-Jona besucht.
Was für eine Überraschung: Rolf Knie kommt zurück mit Charleys Tante. Wie kam die Idee zustande?
Nach dem grossen Erfolg, den wir 1988 bis 90 hatten, mit über vierhundert Aufführungen, war Charleys Tante bei mir immer in guter Erinnerung und latent in meinem Kopf rumgeschwirrt. Ich hatte aber immer sehr viel zu tun, mit Salto Natale, mit dem Circus Olala - aber jetzt, da ich dies alles meinen Sohn Gregory übergeben habe, da hat es plötzlich wieder Platz für etwas Neues. Und da sagte ich mir, wenn ich Charleys Tante nicht jetzt, mit 75, mache, dann sicher nie mehr.
Sie spreche Ihr Alter an. Wie man sich erinnert, verlangt das Stück doch körperlich einiges ab, ich denke da an den Sprung auf den Stuhl….
Das stimmt, körperlich ist es ziemlich anstrengend. Ich bin zu Hause auch fleissig am Trainieren. Gestern merkte ich plötzlich, dass ich wohl etwas zu viel trainiert habe, da tat mir schon das eine oder andere Körperteil weh (lacht).
Es sind drei Jahrzehnte her, seit Sie die Komödie zum letzten Mal aufgeführt haben. Ist das Stück noch präsent?
Nein, die Rolle war vollständig weg, aber in dem Moment, als ich das alte Drehbuch wieder rausgenommen und die Sätze gelesen habe, da kamen all die Erinnerungen wieder retour und es ging nicht lange, und das Drehbuch war klar vor meinen Augen.
Wird Charleys Tante in derselben Form daherkommen, wie damals, oder werden Sie Anpassungen vornehmen?
Es wird genau so sein, wie es Hans Gmür es damals geschrieben hat. Ehrlich gesagt, viel besser kann man das gar nicht machen. Hans Gmür war einer der besten Theaterschreiber überhaupt. Und wenn man das neue Plakat anschaut, dann stellen man fest, es ist noch genau das gleiche Kostüm, wie auf dem Plakat von 1988.
Wie schwierig war es für Sie, die richtigen Darsteller zu finden?
Ich kenne mich in der heutigen Theaterszene nicht mehr aus und habe deshalb einen Produzenten gesucht, und bin auf Michael Furler gestossen. Es ergab sich sofort eine sehr gute Zusammenarbeit.
Wir mussten dann innerhalb kürzester Zeit die richtigen Schauspieler finden, und das ist uns hervorragend gelungen. Ich bin rundum glücklich, denn das Ensemble, das ich nun habe, das war für mich Wunschdenken. Vor zwei drei Wochen hatten wir übrigens die erste Lesung.
Da ging es sicher lustig zu und her.
Und wie. Als Maja Brunner ihre Rolle zu lesen begann, da haben wir uns krummgelacht. Sie spielt eine Italienerin, die schlecht Deutsch kann, und Maja hat das einfach so lustig gemacht, dass wir alle herzhaft lachen konnten.
Hand-aufs-Herz, Rolf Knie, wird es wieder über 400 Aufführungen geben?
Nein, das ist nicht möglich. 1988 war eine ganz andere Zeit, heute hat es die Unterhaltungsbranche viel schwieriger. Ich bin zwar überzeugt, dass wir Erfolg haben, aber diese grosse Zahl, die wird sicher nicht erreicht werden. Das war schon damals eine grosse Herausforderung.