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Kanton
29.12.2023

SP Aargau: Schulgesetzrevision bietet Optimierungspotenzial

Die Revision des Schulgesetzes im Kanton Aargau hat noch Luft nach oben.
Die Revision des Schulgesetzes im Kanton Aargau hat noch Luft nach oben. Bild: Canva
Die SP Aargau unterstützt die Schulgesetzrevision, betont jedoch das Fehlen von Themen wie Vereinbarkeit, Tagesschulen, Chancengerechtigkeit, beruflicher Orientierung, Schulinnovation und klaren Regelungen für Sonderschulen.

Alle unter einem Dach

Die Idee, die Alain Burger betont, besteht darin, dass das Bildungssystem Kinder zu früh in Leistungszüge einteilt, was nachweislich negative Auswirkungen hat. Seiner Meinung nach sollte die Oberstufe in einem einzigen Schulgebäude vereint sein, und ein Schulwechsel sollte nicht erforderlich sein, wenn ein:e Schüler:in den Leistungszug wechselt. Diese Praxis wird bereits in anderen Kantonen der Nordwestschweiz erfolgreich umgesetzt. Die SP setzt sich daher dafür ein, dass Schulen, die alle Leistungszüge unter einem Dach haben, insgesamt weniger Abteilungen führen dürfen.

Austausch zwischen Schule und Gewerbe stärken

Grossrätin Colette Basler bemängelt das Fehlen beruflicher Orientierung im neuen Volksschulgesetz und hebt hervor, dass der Austausch zwischen Schule und Gewerbe institutionalisiert werden sollte. Sie plädiert dafür, die Bezirksschule stärker in diesen Prozess einzubeziehen und betont, dass die berufliche Grundbildung, insbesondere in Verbindung mit der Berufsmaturität, anspruchsvolle Ausbildungswege für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler bereithält. Ihrer Meinung nach wird dieser Aspekt im neuen Volksschulgesetz nicht ausreichend berücksichtigt.

Klare Struktur gefordert

Im neuen Volksschulgesetz vermisst die SP Themen wie Blockzeiten, Mittagstische und Tagesschulen, die heute für viele Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Kanton Aargau von entscheidender Bedeutung sind. Die Rechtsprechung hat sich nicht nur seit den 1980er-Jahren verändert, sondern auch die Familiensituation vieler Menschen im Kanton. Zudem werden Strukturen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf als ein bedeutender Standortvorteil angesehen.

SP fordert entsprechende Überarbeitung

Die Regelungen im Sonderschulbereich entsprechen nicht den aktuellen Herausforderungen. Die SP fordert im Schulgesetz Anreize für Sonderschulen, um eine bessere Integration von Kindern und Jugendlichen in die Regelschule zu ermöglichen. Zudem setzt sie sich für eine einheitliche Finanzierung von Volks- und Sonderschule ein. Die SP bemängelt auch den fehlenden Spielraum für Innovation an Schulen. Das neue Schulgesetz wirft somit viele Fragen auf. Die SP erwartet von der Regierung, dass das überarbeitete Gesetz nicht nur verständlicher wird, sondern auch den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen im Aargau gerecht wird.

Aarau24 / Florence Altorfer