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18.01.2024

Wir dürfen alle etwas mehr lächeln

Vilan 24 / Aarau24
Vilan 24 / Aarau24 Bild: zVg
Ein Lächeln kostet nichts, ausser die Anspannung einiger Gesichtsmuskeln. Es kostet nichts, doch es bringt so viel. Wenn mich Menschen auf der Strasse anlächeln, verspüre ich sofort ein positives Gefühl und fühle mich mit der Person verbunden. An manchen Tagen begegne ich nur Menschen mit eingefrorenen Gesichtern. Nicht einmal ein kleines Schmunzeln. Ich fühle mich dann jeweils mit meinem eigenen Lächeln fehlt am Platz und traue mich fast nicht, jemanden anzulächeln.

Man darf auch grüssen

Wenn man jemanden kennt, ist es doch auch ganz nett, diese Person zu grüssen. Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn eine Person, die ich kenne an mir vorbeiläuft und absichtlich in eine andere Richtung schaut, nur um ja nicht grüssen zu müssen. Es geht mir hier nicht nur um mich, ich habe bei anderen Menschen mal nachgefragt, viele haben damit schon Erfahrungen gemacht. Auch ein Gruss kostet absolut nichts. Es ist zwar keine Pflicht, doch es fühlt sich auch nicht schön an, ignoriert zu werden, egal aus welchem Grund. Ein kurzes «Hoi» hat noch nie jemandem geschadet. Ich weiss nicht, aus welchen Gründen man einander nicht grüssen sollte, wenn es noch nie einen Zwischenfall gab. Vielleicht ist es bei manchen die Angst, blöd dazustehen oder Ablehnung zu erfahren. Ich kann mir jedoch fast nicht vorstellen, dass jemand ein freundliches «Hallo» mit einem Lächeln dazu ablehnen und ignorieren würde. Bei anderen Menschen denke ich mir manchmal, dass ich in ihren Augen nicht «cool» genug bin, sodass man mich grüssen müsste. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, ausser dass ich mit diesen Menschen etwas Mitleid habe. Es ist auf langfristig nie gut, sich über andere zu stellen.

Eine Begegnung im Zug

Eine Zeit lang hatte ich mich daran gewöhnt, dass man fremde Menschen nicht unbedingt grüsst, beziehungsweise, dass das fast niemand macht. Doch eine Begegnung vor nicht allzu langer Zeit hat mich eines Besseren belehrt. Auf dem Nachhauseweg von der Schule habe ich mich im Zug einem Mann gegenüber gesetzt. Das ist nicht aussergewöhnliches. Ich tue das etliche Male die Woche. Früher habe ich meistens gegrüsst, doch als mich die Menschen ein paar Mal in Folge daraufhin komisch angeblickt hatten, so als würde ich sie stören, habe ich damit aufgehört. Nun sass ich also diesem Mann gegenüber. Er hat mich mit einem Lächeln gegrüsst und wieder verabschiedet, was mir den Rest meine Nachhausewegs gute Laune gemacht hat. Zudem versprach ich mir, von nun an auch vermehrt fremde Menschen anzulächeln und zu grüssen, wenn ich in der Öffentlichkeit bin.

Mit mehr Freude durch den Alltag

Die grimmigen Gesichter, die man manchmal schon früh morgens sieht, verunsichern mich immer. Es wäre doch total schön, wenn wir im Allgemeinen mehr Lächeln und einander freundlich Begegnen. Sei es, wenn jemand um Hilfe bittet, wenn man sich im Kleidergeschäft über den Weg läuft, wenn man an der Kasse ansteht – überall kann man Lächeln verteilen. In den meisten Fällen kommt eines zurück und ich persönlich finde das ein extrem schönes Gefühl. Es geht einem nicht immer gut, das ist mir bewusst. Man muss ja auch nicht mit einem permanentem Grinsen durch den Tag laufen. Doch oftmals geht es uns ja doch besser als wir denken. Wir haben Freunde, verdienen Geld, haben genügend Essen, ein Dach über dem Kopf usw. Es gibt so viele Menschen da draussen, die haben das nicht. Wir dürfen also gerne öfters lächeln. Hierzu kann man sich gerne von Kindern ein Beispiel nehmen. Kinder lachen meinen Beobachtungen nach viel öfter.

Emilia Schwarz