In München hat die 60. Sicherheitskonferenz begonnen. Hauptthemen sind die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Rund 50 Militärexperten und Regierungschefs nehmen teil, darunter auch der deutsche Kanzler Scholz, die US-Vizepräsidentin Harris und der ukrainische Präsident Selenskyj. Die Schweiz ist nicht vertreten.
Im Januar 2024 stiegen die Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.3 Prozent, gegenüber Dezember stiegen die Preise leicht um 0.2 Prozent. Diese abgeschwächte Inflation in der Schweiz öffnet die Türen für Zinssenkungen im Laufe des Jahres.
Die Frankenstärke macht Pause. Unsere Währung hat nach der Bekanntgabe der tieferen Inflationsdaten gegenüber dem US-Dollar und dem Euro nachgegeben. Der Schweizerfranken notiert zurzeit auf Tiefstkurs seit Mitte Dezember.
Die Konsumentenstimmung in der Schweiz bleibt gedämpft. Der vierteljährlich erhobene Index der Konsumentenstimmung hat sich vom Tief des vergangenen Herbsts erholt, er liegt aber immer noch auf unterdurchschnittlichem Niveau. Im Januar kam der Konsumentenstimmungsindex auf -41 Punkten zu liegen, dies nachdem der Wert im Oktober auf -53 Zähler lag, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Im Januar 2023 war der Index bei -35 Punkten.
Europa wächst langsamer. Nach einem bereits gedämpften Wachstum im Jahr 2023 ist die EU-Wirtschaft schwächer als erwartet ins neue Jahr gestartet. In der Jahresendprognose der Europäischen Kommission wird das Wachstum in der EU für das Jahr 2023 von 0.6 auf 0.5 Prozent und für 2024 von 1.3 auf 0.9 Prozent reduziert.
Unternehmensnachrichten
Der Rückversicherer Swiss Re hat 2023 das Gewinnziel von USD 3 Mrd. mit 3.2 Mrd. übertroffen. Ursachen waren das gute Anlageergebnis und geringere Katastrophenschäden. Die Dividende wird von USD 6.40 auf 6.80 erhöht. Für das laufende Jahr bestätigt Swiss Re erwartet Steigerungen auf USD 3.6 Mrd. Gewinn.
Der Bauchemiekonzern Sika hat den Umsatz in Lokalwährungen 14.5 Prozent auf CHF 11.2 Mrd. gesteigert. Allein die Übernahme von MBCC trug CHF 2.1 Mrd. bei. Sie brachte Sika aber auch zusätzliche Belastungen, so dass der Reingewinn um 8.6 Prozent auf CHF 1.06 Mrd. tiefer lag. Die Dividende soll 10 Rappen auf CHF 3.30 steigen. Momentan erwartet Sika für 2024 ein Umsatzplus von 6-9 Prozent und bestätigt die Mittelfristziele.
Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat 2023 mit CHF 935 Mio. deutlich mehr Gewinn erzielt (+42 Prozent). Die um Restrukturierungskosten und Immobilienverkäufe bereinigten Zahlen zeigen eine operative Marge an, die sich auf 11 Prozent verbesserte. Der Umsatz stieg eher wenig – um 1.3 Prozent – auf CHF 11.5 Mrd. Nun wird es eine Dividendenerhöhung um 1 Franken auf 5 je Aktie und Partizipationsschein geben. Zusätzlich schüttet Schindler anlässlich seines 150-Jahr-Jubiläums eine Sonderdividende von 1 Franken je Titel aus.
Der Verwaltungsrat des Bankensoftwareherstellers Temenos hat Vorwürfe des Short Sellers Hindenburg Research zurückgewiesen. Hindenburg sprach von Unregelmässigkeiten bei der Bilanzierung. Die Studie enthalte aber sachliche Ungenauigkeiten und analytische Fehler, so die Antwort des Verwaltungsrats. Infolge der Leerverkäufe verlor die Aktie am Donnerstag zeitweise über 30 Prozent ihres Wertes.
Der Verpackungsspezialist Aluflexpack hat ein Übernahmeangebot von Constantia Flexibles erhalten. Die österreichischen Käufer haben bereits 57 Prozent der Anteile von Aluflexpack erworben. Das Barangebot liegt zwischen CHF 15-18.75 und ist grosszügig. Der Verwaltungsrat empfiehlt die Annahme. Die Aktien gewannen 62 Prozent.
Meyer Burger droht mit Schliessung des deutschen Werks in Freiberg. Der Solarmodul-Hersteller Meyer Burger prüft, sein Werk in Freiberg zu schliessen und damit die Herstellung von Solarmodulen in Deutschland zu beenden. Gründe sind die schlechteren Rahmenbedingungen am europäischen Markt und weniger Subventionen.
Das Eigenkapital der Nationalbank SNB schwächt sich ab. In den letzten 12 Jahren hat sich die Eigenkapitalquote auf magere 8.4 Prozent halbiert. Eigene Mittel von CHF 67 Mrd. stehen einer Bilanzsumme von über 800 Milliarden gegenüber. Die Dividendenfähigkeit ist verloren gegangen, und eine indirekte Staatshilfe gibt es auch bereits durch einen Ausschüttungsstopp an Bund und Kantone.
Aussichten
In der EU und in den USA etwas zögerlich, in der Schweiz schon stärker: Die Erwartungen auf Leitzinssenkungen nehmen zu, Voraussetzung ist aber, dass die Teuerung sich weiter beruhigt. Das würde eine sanfte Landung der Wirtschaft möglich machen. In Europa hat Deutschland hat das schwächste Wachstum. Die Energiewende hat Spuren hinterlassen. Verschiedene Unternehmensabschlüsse sind besser als erwartet. Die Kantonalbanken haben 2023 gut gearbeitet und konnten von steigenden Hypothekarzinsen profitieren. Auch bei den Versicherungen war das Umfeld vorteilhaft. Bessere Bedingungen gelten auch für Touristikunternehmungen. Die Reiselust ist gestiegen. Genügend Schnee hat es allerdings nur in den obersten Berglagen.