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11.06.2024

Wochenumfrage: Regenwetter und Klimawandel

Meteorologe Peter Wick: «Rekordmengen sind nicht zusammengekommen, aber durch die nasse Vorgeschichte hat es gereicht, dass Flüsse über die Ufer treten oder Seen sehr hohe Pegel aufweisen.»
Meteorologe Peter Wick: «Rekordmengen sind nicht zusammengekommen, aber durch die nasse Vorgeschichte hat es gereicht, dass Flüsse über die Ufer treten oder Seen sehr hohe Pegel aufweisen.» Bild: www.pixabay.com/Junior Peres Junior/zVg/Montage: Linth24
Seit Wochen hat es gefühlt nur geregnet. In der Wochenumfrage wollen wir wissen: Ist der Klimawandel schuld? Und «Wetterfrosch» Peter Wick sagt, was Sache ist und dass der Sommer noch wartet.

Jede Woche führen wir eine Umfrage zu einem aktuellen Thema durch.

Die Umfrage ist anonym und läuft jeweils bis am folgenden Freitag. Die Ergebnisse werden am Montag darauf veröffentlicht.

War diese Regenphase ausserordentlich? Wie viel hat es wirklich geregnet? Und geht es weiter so?

Wir haben beim «Wetterfrosch» und Meteorologen Peter Wick nachgefragt.

Kommentar vom Fachmann

Peter Wick hat unsere Fragen wie folgt beantwortet bzw. kommentiert: «Ja, es ist tatsächlich – und auch statistisch belegbar – zu nass und die Sonne scheint deutlich weniger als normal. Zudem sind die Temperaturen leicht zu kühl. Alles was man im Frühling und Frühsommer nicht will.

Die Regenmengen, welche in den vergangenen 4 bis 6 Wochen zusammengekommen sind, erreichten teils bis 400 Liter pro Quadratmeter und sind somit teils doppelt so hoch wie normal. Entsprechend verzeichnen die Pegel der Seen – namentlich der Bodensee – zu hohe Pegel. Am Untersee ist der See über die Ufer getreten, es besteht die Warnstufe 4.»

Keine Rekordmengen

Zur Frage, ob bei den Niederschlägen Rekordmengen zusammengekommen seien, äussert sich Peter Wick: «Die überdurchschnittlichen Regenmengen gehen bis in den vergangenen November zurück. Wir verzeichneten keine stabilen Hochdruckgebiete und eine Reihe von trockenen Tagen war die grosse Ausnahme. Insofern ist die lange unbeständige und nasse Wetterphase inzwischen aussergewöhnlich, kann es aber immer wieder mal geben.

Rekordmengen sind nicht zusammengekommen, aber durch die nasse Vorgeschichte hat es gereicht, dass Flüsse über die Ufer treten oder Seen sehr hohe Pegel aufweisen. Aber glücklicherweise haben wir nicht derart starke Regenfälle erlebt wie in Süddeutschland und Bayern. Dort gab es Rekordmengen.»

Leichte Wetterberuhigung

Und wie geht es jetzt weiter? «Es stellt sich nun eine leichte Beruhigung ein. Das will nicht heissen, dass es zum stabilen Hochsommerwetter kommt. Aber immerhin sind die prognostizierten Regenmengen bis und mit am Freitag nicht mehr sehr gross. Zudem dürfen wir auch immer wieder mit sonnigen Abschnitten rechnen, insbesondere vom Mittwoch bis Freitag.

Während es am Mittwoch noch kühl ist, wird es am Donnerstag und Freitag allmählich wärmer. Am Wochenende ist der Fahrplan noch nicht in Stein gemeisselt, es könnte aber wieder zu Gewittern kommen – ob und wie stark, das ist noch unsicher.», so der Fachmann zu den Aussichten.

Frage der Woche

Also kein Rekord, aber dennoch sind überdurchschnittlich grosse Mengen Regen zusammengekommen. Wir wollen drum von Ihnen wissen: Ist der Klimawandel am Regen schuld?

  • Ja, das ist doch offensichtlich. Diese Regenmenge und die Häufigkeit der Regenfälle sind doch nicht mehr normal.
  • Nein, solche regnerischen Phasen kann es immer wieder mal geben. 
  • Ich weiss es nicht.
Martin Ferrari, Linth24