Das Startspiel gegen Ungarn war für die Schweiz weit mehr als ein unbeschwerter Aufgalopp ins Turnier. Es war faktisch wie ein kleiner Final im Hinblick auf Achtelfinalqualifikation.
Dies wusste auch Trainer Murat Yakin – und vermied unnötige Risiken. Eines wäre gewesen, seinen schwächelnden Kraftwürfel Xherdan Shaqiri von Beginn weg zu nominieren. Stattdessen setzt er eher unerwartet auf Kwadwo Duah im Sturm und Michel Aebischer im Mittelfeld.
Führung in der 12. Minute
Und Yakin durfte schon nach 12 Minuten feststellen: alles richtig gemacht! Mit einem Fusszucken zaubert Aebischer einen ansatzlosen Steilpass in den gegnerischen Strafraum – und dort verwertet Duah eiskalt. Zuerst ahndete der Schiedsrichter ein Abseits. Doch der VAR korrigiert zurecht.
In der 20. Minute hätte es noch besser kommen können. Doch Ruben Vargas scheitert allein vor dem ungarischen Tor an Keeper Gulacsi.
Heimspiel-Atmosphäre in Köln
Das Yakin-Team, unterstützt von rund 20‘000 Fans aus der Heimat, war den Ungarn in allen wesentlichen Punkten überlegen: Es gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe, fand immer wieder den schnellen Weg in die Spitze – und bot der Defensive kaum Angriffsflächen.
Wichtige Standortbestimmung
Auch wenn Ungarn keine Fussballgrossmacht (mehr) ist, bedeutet dieser Sieg eine wichtige Standortbestimmung – und er liefert die Bestätigung, dass im Schweizer Team auch atmosphärisch vieles stimmt.
Hätte es noch einen Beweis dafür benötigt, lieferte ihn Aebischer in der 45. Minute. Sekunden vor der Pause traf der Bologna-Profi von der Strafraumgrenze zum 2:0.
Das 3:1 durch Rückkehrer Embolo
Zwar steigerte sich Ungarn und verkürzte in der 66. Minute durch Varga. Aber die Schweizer hielten dagegen - und erhöhten in der Nachspielzeit durch Rückkehrer Breel Embolo auf 3:1.
Am Mittwoch gegen Schottland
Der erste Schritt ist gemacht. Doch um die Achtelfinals sicher zu erreichen, sollte mindesten ein weiterer Punktgewinn folgen – am kommenden Mittwoch gegen Schottland oder am Sonntag, 23. Juni gegen Deutschland.