«Die Akademie ist eine private Initiative und leistet einen Beitrag zur Talentförderung. Eine unserer Stärken ist sicher, dass wir verhältnismässig viele Bewerbende zulassen», erzählte der Medienverantwortliche Andreas Weidmann auf dem Weg durch die Gänge in den Innenhof der Klosteranlage. Zwei 17-jährige Musikerinnen stellten sich für ein Interview zur Verfügung und sollten in Kürze dazustossen. «Musikschulen sind für die Breitenförderung zuständig und, bildlich erklärt, in einer Pyramide unten. Wir hingegen sind in der Spitze anzusiedeln. Unser Ziel ist es Musizierende mit Potenzial auf ihrem Weg zu unterstützen», so Andreas Weidmann. Dazu würden sie stets versuchen nur die besten der Musikbranche als Dozierende zu gewinnen. Dieses Jahr gaben unter anderem der deutsche Violinist, Pädagoge und Dirigent Philip A. Draganov, die argentinisch-deutsche Geigerin Ana Chumachenco und der ukrainische Violinist Pavel Vernikov ihr Wissen weiter.
«Die Hälfte der Kosten ist durch Beiträge der teilnehmenden Musikerinnen und Musiker gedeckt. Den Rest versuchen wir über das Sponsoring hereinzuholen. Das ist ein Unterfangen, das immer herausfordernder wird», sagte der Medienverantwortliche und fügte bedauernd hinzu: «Nun ist auch noch eine grosse Bank weggefallen.»
Musik ja, aber nicht nur Klassik
Über 300 Musikerinnen und Musiker haben sich für den 14. Meisterkurs für Violine, Viola und Violoncello beworben. Die 96 Talentiertesten und Vielversprechendsten wurden auserkoren. Darunter befanden sich ebenfalls die Violinistin Selina Disch aus Winterthur sowie die Cellistin Yuna Dierstein aus Freiburg im Breisgau. Beide besuchen nebst der Kantonsschule oder dem Gymnasium ein PreCollege, um sich optimal auf ein Musikstudium vorzubereiten. «Meine Mutter ist eine Pianistin, mein Vater ein Schlagzeuger und meine Schwester spielt Geige. Die Musik begleitet mich schon lange», so Yuna Dierstein. Andreas Weidmann kommentierte ihre Aussage schmunzelnd: «Das ‹Rebellieren› fand somit über die Auswahl eines klassischen Instrumentes statt.» Auch in der Familie von Selina Disch hat Musik einen hohen Stellenwert: «Ich habe immer gerne meiner Mutter beim Musizieren zugehört. Eines Tages begann ich selbst damit.»
Und was hören Instrumentalistinnen für Songs? Bei dieser Frage waren sie sich einig. Sie seien offen für etliche Stilrichtungen. Dabei müsse das Lied auch nicht komplex sein, solange es sich nicht um Schlager handle. «Auf dem Cello macht Bach sehr viel Spass – wegen des Flusses und der Harmonie», sagte die Freiburgerin. Abseits des Musizierens sei es schön, etwas anderes als Klassik zu hören.