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28.08.2024

In 24 Stunden mit dem Velo von Aarau nach Paris

Reicht es für die beiden Aarauer nächstes Mal sogar für Olympia?
Reicht es für die beiden Aarauer nächstes Mal sogar für Olympia? Bild: zVg. /Collage: Aarau24
«Wie weit kommen wir mit dem Velo in 24 Stunden?» Diese Frage haben sich Pascal Frehner aus Aarau und sein Freund Eloy Van der Sman gestellt und sich auf die Reise gemacht.

Bereits seit zwei Jahren beschäftigten sich Frehner und Van der Sman mit der Idee, eine Langstreckenfahrt zu unternehmen. Während dieser Zeit haben sie oft gemeinsam Tagestouren gemacht, einander motiviert und an ihre Grenzen gebracht. «Wir haben uns immer wieder gepusht und aufgehypt», erinnert sich Pascal Frehner. Im vergangenen Jahr hatte es zeitlich nicht gepasst, aber diesen Sommer entschieden sie, das Projekt anzugehen.

Die Planung war simpel: Sie wollten um 16.00 Uhr in Aarau starten und bis 16.00 Uhr des nächsten Tages in Paris ankommen. 

«Wir wollten einfach sehen, was in 24 Stunden möglich ist.»
Pascal Frehner

Während der Fahrt lief jedoch nicht alles nach Plan. In der Nacht gerieten sie in ein unerwartetes Gewitter, das ihnen eine ungeplante Pause bescherte. «Zu später Stunde merkten wir, dass ein Gewitter im Anzug war, und zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns auf einem offenen Feld», beschreibt der 35-Jährige die Situation.

Sie suchten Schutz bei einem Fahrradunterstand in einem nahegelegenen Dorf und liessen das Gewitter vorbeiziehen. Diese Verzögerung beeinträchtigte ihren Zeitplan, gab ihnen aber auch eine Erholungspause. Nach dem ungeplanten Zwischenstopp ging es dann weiter und in insgesamt etwas unter 30 Stunden Gesamtzeit kamen sie dann in Paris an. Die reine Fahrzeit betrug dabei etwa 21 Stunden.

Planlos ging der Plan los

Die Erfahrung lehrte die beiden Radfahrer, künftig das Wetter genauer zu prüfen. «Für eine nächste Tour nehmen wir mit, auch mal einen Blick mehr auf das Wetter in Frankreich zu werfen», gesteht Frehner ein. Dennoch verlief die Tour besser als erwartet, trotz mangelnder Vorbereitung. «Wir sind nicht die grössten Planer, aber erstaunlich viel ist gut gelaufen.»

Eine weitere Herausforderung stellte die Verpflegung in Frankreich dar. In einigen Dörfern waren die Geschäfte geschlossen oder es gab keine Einkaufsmöglichkeiten. Glücklicherweise hatten sie ausreichend Proviant dabei, vor allem isotonische Getränke, um die Fahrt fortzusetzen.

Was die Männer antreibt

Pascal Frehner, selbst begeisterter Hobbyradfahrer und Mitglied des Veloclubs Pro Cycling Aarau, betont, dass der Spass am Radfahren sein Hauptantrieb ist. «Ich mache das alles, weil es mir Spass macht», sagt er. Doch auch er gibt zu, dass es manchmal schwierig ist, ohne Leistungsdruck zu fahren. «Man vergleicht sich oft mit seinem gestrigen Ich und versucht, immer ein bisschen besser zu sein.»

Sein Kollege Eloy Van der Sman teilt diese Einstellung. Beide motivieren einander und ergänzen sich gut, besonders bei unterschiedlichen Streckenprofilen. «Eloy ist beispielsweise besser als ich, wenn es ums Bergauffahren geht», meint Frehner. Trotz der Strapazen der Fahrt war für die beiden schnell klar, dass dies nicht ihre letzte gemeinsame Tour war. «In Paris war für uns beide sofort klar, dass wir wieder miteinander auf eine Velotour gehen.» 

Für dieses Jahr ist allerdings erst einmal Schluss mit grossen Touren. Aber Pascal Frehner und Eloy Van der Sman haben bereits Pläne für die Zukunft. «Die 24-Stunden-Challenge haben wir abgehakt. Wir überlegen uns jetzt, was als Nächstes kommt», sagt Frehner. Die nächste Herausforderung könnte eine 48-Stunden-Tour oder die Ost-West-Achse der Schweiz sein. Die beiden Radfahrer sind gespannt, welche Abenteuer sie in den kommenden Jahren erwarten.

Aarau24 (fa)