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Schweiz/Ausland
29.08.2024

Computer bestimmt Höchstgeschwindigkeit auf der A3

Freie Fahrt dank Algorithmus? Auf der A3 soll der Computer den Verkehrsfluss regeln.
Freie Fahrt dank Algorithmus? Auf der A3 soll der Computer den Verkehrsfluss regeln. Bild: Julie Lienert
Auf der Autobahn am linken Zürichsee-Ufer bestimmt ab sofort ein Algorithmus die Höchstgeschwindigkeit. Entscheidend ist das Verkehrsaufkommen.

Der «Tages Anzeiger» berichtet in seiner Mittwoch-Ausgabe über eine bemerkenswerte Neuerung auf der Autobahn A3 am linken Zürichsee-Ufer. 

Zu den Stosszeiten sind dort neuerdings digitale Geschwindigkeitsanzeigen in Betrieb – und zwar vollkommen automatisch. Mit anderen Worten: Wenn das System ein hohes Verkehrsaufkommen misst, werden 100 km/h oder gar nur 80 km/h als erlaubtes Höchsttempo angezeigt.

Zwischen Wollishofen und Pfäffikon

Das Verfahren auf den rund 30 Kilometer zwischen Zürich Wollishofen und Pfäffikon SZ  ist in der Schweiz einzigartig – zumindest was die Intelligenz des Algorithmus betrifft. «Laserscanner an den Signalportalen detektieren den Verkehr permanent», erklärt Astra-Projektleiter Rolf Eberle gegenüber dem «Tages Anzeiger». Die Sensoren erkennen beispielsweise Fahrzeugtypen, Fahrtempo und die Verkehrsdichte. «Alles unter Einhaltung des Datenschutzes».

Ohne Knopfdruck

Der Algorithmus entscheidet anhand der Messungen selbstständig, welche Höchstgeschwindigkeit aufleuchten soll. Dies geschehe, ohne dass jemand in der Verkehrsmanagementzentrale einen Knopf drücken müsse. Der Test läuft bereits seit Juli. Während der Sommerferienzeit hatte es jedoch meist zu wenig Verkehr, als dass die Tafeln aktiviert worden wären.

Mit der Anlage beabsichtigt das Astra, den Verkehr in den Spitzenstunden gleichmässig fliessen zu lassen. So werde die Autobahn besser ausgelastet und das Risiko für Handorgeleffekte und Stau vermindert.

Prestigeprojekt

Die Anlage, die sich «Geschwindigkeitsharmonisierung und Gefahrenwarnung» (GHGW) nennt, ist für das Astra ein Prestigeprojekt – für rund 25 Millionen Franken.

Thomas Renggli