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Schweiz
30.10.2024

Handyverbot an Schulen findet Anklang

Das Problem wird dadurch jedoch nicht massgeblich gelöst. (Symbolbild)
Das Problem wird dadurch jedoch nicht massgeblich gelöst. (Symbolbild) Bild: pexels.com
Fünf Schwyzer Kantonsräte fordern vom Regierungsrat ein Verbot von Handys an Volksschulen. Eine Idee, die für Zustimmung sorgt – dabei sind Einschränkungen vielerorts bereits Alltag.

Kurz mal schauen, ob auf WhatsApp neue Nachrichten gekommen sind. Schnell Instagram und TikTok nach neuen Videos durchstöbern und vielleicht noch einen Snap machen. Für die Kinder und Jugendlichen von heute ist das Alltag. Nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule.

Wenn es nach den Kantonsräten Franz Camenzind (SP, Einsiedeln), Angela Ruoss (SVP, Schübelbach), Ivo Cavelti (SP, Wollerau), Thomas von Euw (SVP, Ingenbohl) undNorbert Hegner (SP, Galgenen) geht, soll sich das aber bald ändern. Sie haben im September eine Motion eingereicht, in der ein Verbot von privaten digitalen Geräten an Schwyzer Primarund Sekundarschulen gefordert wird.

Mehrheit klar für ein Verbot

Auch eine Umfrage unter unseren Leserinnen und Lesern hat dazu eindeutige Antworten geliefert: Von 232 Befragten stimmten 218 für ein solches Verbot – das sind ganze 94 Prozent. Scheinbar eine klare Sache. Doch wenn man bei Vertreterinnen und Vertretern von betroffenen Schulen nachfragt, zeigt sich, dass es vielerorts in Ausserschwyz bereits Einschränkungen in Bezug auf den Handykonsum gibt, etwa die Verbannung von Handys während des Unterrichts und auf den Toiletten.

Schulen schränken bereits stark ein

Die Meinungen der Schulen sind geteilt: Schulleitungen und Experten wie Pascal Staub und Adrian Reinhard sehen eher Bedarf für individuell angepasste Regelungen statt eines strikten Verbots. Der Medienexperte Joachim Zahn betont, dass Jugendliche von klaren Regeln profitieren und Smartphones das Lernen und Sozialverhalten beeinträchtigen können.

Gleichzeitig mahnt er, dass die Verantwortung für den gesunden Umgang mit digitalen Geräten auch bei den Eltern liegt. Ein Verbot allein könnte die Herausforderungen nicht lösen; es brauche gezielte Präventionsarbeit und Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schulen, um die digitale Welt verantwortungsvoll in den Schulalltag zu integrieren.

Martin Bruhin, Redaktion March24 & Höfe24