Christian, wie und wann entstand die Idee, einen Film über Bernard Rambert zu drehen?
Christian Labhart: Bernard ist ein paar Jahre älter als ich und dadurch war er in viele Fälle involviert, die mir bereits in jungen Jahren bekannt waren. Die Rede ist von der RAF, die sich aus der Baader-Meinhof-Bande ab 1970 formierte und für Schlagzeilen sorgten.
Bernard verteidigte unter anderem Petra Krause und stand deswegen mehrere Jahre unter Beobachtung durch den schweizerischen Geheimdienst. Ich war immer politisch interessiert und verfolge seine Karriere seit Langem. Vor ein paar Jahren traf ich ihn zum ersten Mal.
Wie konntest du Bernard für den Film gewinnen?
Ideen wuchsen und ich fing an, das Konzept auszuarbeiten. Es brauchte einige Treffen, um die Ideen zu konkretisieren. Dann beschlossen wir, den Film zu realisieren.
Im Frühjahr 2022 fing eine motivierte Crew mit den Dreharbeiten an. Der Austausch mit Bernard war sehr konstruktiv. Selten machte er von seinem Recht Gebrauch, eigene Statements zu verwerfen. Von 16 Stunden Gesprächsmaterial schafften es am Ende 40 Minuten in den Film – für uns beide ein intensiver, manchmal schmerzlicher Prozess des Loslassens.