Im Dezember 2024 führte die Gemeinde Hirschthal eine Bedarfserhebung zur familienergänzenden Kinderbetreuung durch. Insgesamt beteiligten sich 56 Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren an der Umfrage. Der Gemeinderat hat nun die Ergebnisse ausgewertet und erste Massnahmen beschlossen.
Vorschulbereich: Bedarf vorhanden – aber gedeckt
Im Vorschulalter besteht an allen Wochentagen zwischen 7 und 18 Uhr ein Bedarf für rund sechs Kinder aus 14 Familien. Der Bedarf bleibt laut Erhebung konstant oder nimmt künftig sogar zu. Die umliegenden Kindertagesstätten verfügen jedoch über ausreichend Kapazitäten, weshalb der Gemeinderat hier keinen Handlungsbedarf sieht.
Mehr Nachfrage bei Schulkindern
Deutlich grösser ist die Nachfrage im Bereich der schulergänzenden Betreuung. 27 Familien meldeten Bedarf für Kindergarten- und Primarschulkinder an. Insbesondere an Montagen, Dienstagen und Donnerstagen ist dieser am höchsten. Auch für Mittwochs- und Freitagsbetreuung sowie eine Ferienbetreuung besteht laut Umfrage relevante Nachfrage. Die Gründe liegen hauptsächlich in der Erwerbstätigkeit der Eltern, aber auch der Wunsch nach sozialer Integration wurde mehrfach genannt.
Gemeinderat sieht Handlungsbedarf
An einer Klausursitzung im März diskutierte der Gemeinderat die Situation ausführlich. Grundlage waren neben der Umfrage auch Berichte des Vereins Mittagstisch, Fachstellenabklärungen und eine wissenschaftliche Arbeit. In der Mitteilung heisst es: «Die Verfügbarkeit von Angeboten für die familienergänzende Kinderbetreuung bietet nicht nur Familien, sondern auch der Wirtschaft und dem Staat einen Mehrwert.»
Ausbau soll geprüft werden
Der Gemeinderat will das bestehende schulergänzende Angebot weiterführen und ab dem Schuljahr 2026/2027 eine Erweiterung auf alle fünf Wochentage evaluieren. Das bisherige Angebot des Vereins Mittagstisch, insbesondere der Mittagstisch am Donnerstag mit bis zu 15 Kindern, wird gut genutzt, während Randzeiten weniger gefragt sind.
Herausforderung Ehrenamt
Ein Engpass liegt gemäss Gemeinderat in der starken Abhängigkeit vom ehrenamtlichen Engagement: «Die Vorschriften sind hoch, und es wird zunehmend schwierig, diese einzuhalten», wird in der Mitteilung festgehalten. Eine langfristige Lösung müsse gefunden werden.
Reglement soll überarbeitet werden
Auch das kommunale Reglement zur Kinderbetreuung steht auf dem Prüfstand. Einige Bestimmungen seien veraltet, so gibt die Fachstelle Kinder und Familien (K&F) etwa keine Empfehlungen zu Normkosten mehr, obwohl dies im aktuellen Reglement (Art. 4.2) noch so vorgesehen ist.
Wie geht es weiter?
Der Verein Mittagstisch hat zugesichert, das bestehende Angebot im Schuljahr 2025/2026 weiterzuführen. Parallel dazu laufen bereits die Abklärungen für den geplanten Ausbau im Folgejahr.