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Freizeit
13.07.2025

In wenigen Schritten zum eigenen Badefass

Ein Badefass macht nicht nur Spass sondern auch eine gute Figur.
Ein Badefass macht nicht nur Spass sondern auch eine gute Figur. Bild: Envato
Sie sind kein Schreinermeister? Kein Problem. Mit dieser Anleitung können Sie sich eine wunderbare Pool-Alternative für Ihren Garten selber bauen. Für Warmwasser kann ein Ofen montiert werden.

Eine Bademöglichkeit etwa im Garten ist schon etwas Schönes. Gerade an heissen Tagen ist nach getaner Arbeit Erholung im Wasser eine willkommene Abwechslung. Ein Pool verschönert die eigene Parzelle und verwandelt das Zuhause in eine kleine Wellnessoase. Doch nicht jeder hat den Platz und das Geld dafür oder ist willens dafür Grünflächen zu opfern. Ein Whirlpool ist da schon genügsamer und mit seinen Feautures der Hit bei jeder Party. Er ist aber wartungsintensiv und braucht eine Leitung für den Strom. Bei dessen Nutzung und danach müssen diverse «Regeln» beachtet werden. Ansonsten kann es sein, das das nächste Bad ins Wasser fällt, da das Wasser gekippt ist.

Das Badefass ist da eine preisgünstige und unkomplizierte Variante für spassige Momente im Wasser. Sein rustikaler Charakter spricht gerade Abenteuerlustige und Fans von Wald- und Berghütten an. Es gibt sie fixfertig oder als Bausatz. Die Mutigen und ganz präzisen Handwerker, mit einem Händchen dafür, können den Badezuber auch von 0 auf bauen. Bei der letzten Variante liegt die Herausforderung bei den Dauben, den gebogenen Seitenwänden. Minimale Fehler führen dazu, dass diese Bretter nicht mehr passgenau sind und das Bauwerk undicht machen. Aus diesem Grund sind zumindest vorgefertigte Fassdauben zu empfehlen.

Qualität hat oberste Priorität

Damit Frust und Ärger nicht «mitbaden» werden, sollten Sie nicht einfach zum Günstigsten, sondern zum Passendsten greifen.
Das Holz muss witterungsbeständig sein, denn es wird das ganze Jahr den Elementen ausgesetzt sein. Dazu eignet sich Lärche, Fichte oder Eiche. Die Spannringe, welche die einzelnen Dauben zusammenhalten, dürfen nicht rosten. Edelstahl ist deshalb gefragt.

Ohne das passende Werkzeug geht natürlich gar nichts. Mit den blossen Händen kommt man nicht weit. Es braucht folgende Hilfsmittel: Akkubohrschrauber, Schraubenzieher und -schlüssel, Kreissäge, Hartholz- und Gummihammer, Hartholzbrett sowie eine Band- oder Stichsäge. Hinzu kommen folgende Materialien: etwa 50 Fassdauben, 5 Boden- und 3 Unterbodenbretter sowie 4 Glattkantenbretter, 3 Spannbänder mit einem Schloss, für die Abflussöffnung einen Stöpsel, Sitzbank, Fassdeckel und eine Leiter. Wer gerne zwischendurch in warmem Wasser entspannen möchte, benötigt einen Ofen mit Schutz.

Vorbereitung für den Bau

Bei bestellten Dauben auf möglichst kurze Lager- und Lieferzeiten achten, da diese sich rasch verziehen können. Auch eine konstante Temperatur ist entscheidend. Der Boden für das Fass muss möglichst eben sein. Eine Fläche von drei bis vier Meter sollten Sie einplanen. Für einen einfacheren Abfluss ist ein leichtes Gefälle von Vorteil. Damit der Untergrund tragfähig ist und die Luft unter dem Badefass weiter zirkulieren kann, eignet sich dafür Schotter oder Kies.

Unterkonstruktion und Boden

Der Boden des Fasses wird nicht geschraubt, sondern mit einer Nut-Feder-Konstruktion zusammengesteckt. Dafür sollten die Bretter am Rand breit sein. Vom Mittelpunkt der Bodenplatte aus ist der Aussendurchmesser aufzuzeichen. Dazu eignet sich ein Zirkelbrett. Ziehen Sie zehn Millimeter vor und hinter der Aussenlinie zwei weitere Kreise. Bei den mit einem Spanngurt fixierten Bodenbrettern muss nun die Kehle ausgefräst werden. In die Öffnungen kommen später die Dauben hinein. Für die Unterbodenkonstruktion müssen die Unterbodenbretter im Abstand von etwa 40 Zentimetern auf die Bodenplatten gelegt werden. Nun das Holz auf die Länge des inneren Kreises kürzen und T-förmig mit den Glattkantbrettern verschrauben. Dazu bereits vorher Löcher, im Abstand von circa 30 Zentimetern, in die Unterbodenbretter schrauben. Als nächsten Schritt die fertige Unterkonstruktion auf die Bodenplatte legen und festschrauben. Nutzen Sie dazu Edelstahlschrauben. Diese dürfen nur bis zur Hälfte in die Bodenbretter reichen.

Jetzt die Bodenplatte auf die Länge des äussersten Kreises kürzen. Die Unterbodenkonstruktion endet im inneren Kreis. Der entstandene Zwischenraum von zwei Zentimetern dient als Befestigung für die Dauben. An der tiefsten Stelle des Bodens, seitlich positioniert, braucht es ein Loch für den Wasserablauf. Die Öffnung wird mit einem Stöpsel verschlossen.

Seitenwände befestigen

Die Fassdauben setzten Sie so ein, dass die Nut in die Kehle der Bodenplatte passt. Mit dem Handballen oder sachte mit einem Hartholzhammer können diese eingeschlagen werden – zum Schutz ein Hartholzbrett nutzen. Wichtig: Die Dauben müssen dicht beieinander liegen. Vor dem Einbau der letzten Daube die Vorletzte leicht nach aussen drehen und danach beide Seitenwandteile nach innen biegen, um sie in die Kehle einzupassen.

Bevor der Anbringung der Edelstahlringe, fixieren Sie das Fass mit zwei flexiblen Gurten. Nun gilt es zwei waagerechte Linien zu markieren, um die Spannringe darauf zu platzieren – mit dem untersten starten. Die Ringe langsam festziehen und dabei nie die Position der Dauben aus dem Blick verlieren!

Fass abdichten

Das trockene Holz des «Pools» muss aufquellen, bevor es einsatzbereit ist. Den Zuber mit etwa zehn Zentimeter Wasser befüllen und über Nacht stehen lassen. Diesen Schritt so lange wiederholen bis der Bottich gefüllt ist. Die Dauben sollten nun dicht sein. Frisches Wasser hineinfüllen und das Badefass einweihen. Für mehr Komfort kann eine Sitzbank eingebaut werden.

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Sandro Zoller, Schaffhausen24