Mit einem neuen Postulat verlangen Samir Hertig und Benita Leitner (Pro Aarau) die Erarbeitung einer städtischen Richtlinie zum Umgang mit künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, den Einsatz von KI in der Aarauer Stadtverwaltung transparent, verantwortungsvoll und nachvollziehbar zu regeln. Der Vorstoss reagiert auf die zunehmende Bedeutung automatisierter Technologien im öffentlichen Sektor.
Orientierung an bestehenden Beispielen
Die Postulanten verweisen darauf, dass andere Schweizer Städte bereits eigene KI-Leitlinien eingeführt haben. Aarau soll diesem Beispiel folgen und den technologischen Fortschritt aktiv gestalten. Eine solche Richtlinie soll festlegen, unter welchen Bedingungen KI in der Verwaltung eingesetzt werden darf und welche Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt sein müssen.
Chancen nutzen – Risiken kontrollieren
Der Vorstoss verlangt klare Vorgaben zum Einsatz von Algorithmen und automatisierten Entscheidungsprozessen. Damit sollen Risiken wie fehlerhafte Entscheidungen oder mögliche Diskriminierung vermindert werden. Gleichzeitig betonen die Postulanten, dass KI auch Effizienzsteigerungen ermöglichen kann – vorausgesetzt, der Einsatz erfolgt kontrolliert und nachvollziehbar.
Ergänzung zur städtischen Digitalstrategie
Aarau verfügt bereits über eine Digitalisierungsstrategie, die die technologische Weiterentwicklung der Verwaltung vorgibt. Die geforderte KI-Richtlinie soll diese bestehende Strategie präzisieren und erweitern, indem sie konkrete Vorgaben zum Umgang mit neuen Technologien schafft.
Politische Beratung folgt
Der Stadtrat wird nun Stellung zum Postulat beziehen. Anschliessend entscheidet der Einwohnerrat, ob die Verwaltung beauftragt wird, eine verbindliche KI-Richtlinie zu erarbeiten. Damit beginnt eine politische Diskussion darüber, wie Aarau den technologischen Wandel nutzen und gleichzeitig verantwortungsvoll gestalten will.