Beim Grossverteiler wird die gelbe Frucht kaum geführt – fündig wird man noch auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen direkt bei der Bäuerin oder dem Bauern. Aber auch hier ist das Angebot dünn: Wegen der hochansteckenden Feuerbrandkrankheit, die seit 1989 in der Schweiz wütet, wurden viele Quittenbäume gerodet – und nicht wieder ersetzt. Denn Quitten sind besonders anfällig auf Feuerbrand. Entsprechend bleiben des Öfteren nur nostalgische Erinnerungen an Grossmutters Quittengelée.
Gaumenfreude mit Heilkräften
Ist man den goldgelben Früchten im Pelzmantel aber habhaft geworden, präsentieren sie sich als äusserst vielfältig: Kulinarisch hat die Quitte nämlich viel zu bieten und ist sehr anpassungsfähig. Neben Gelée können Quitten zu Sirup, Kompott sowie Schnaps verarbeitet werden oder sie verleihen einem Gericht die besondere Note: Als Chiliquitten, mit Honig überbacken zu Hartkäse, als Tarte oder als Chutney zu Fleischgerichten wie Lamm oder Wild. Roh allerdings sind Quitten ungeniessbar.