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Schweiz
07.11.2023

Schweizer Schleuser-Auto auf der Flucht verunfallt

Bild: shutterstock.com
Bereits am Freitagabend hat ein Lenker eines in der Schweiz zugelassenen Pkws versucht, sich einer Polizeikontrolle bei Lindau zu entziehen, und ist auf dieser Flucht bei der Autobahnausfahrt Lindau verunfallt.

Zuerst wurde von der schwäbischen Polizei berichtet, dass sich ein überbesetzter Pkw aufgrund überhöhter Geschwindigkeit in der Autobahnausfahrt Lindau überschlagen habe. Der fünfsitzige Audi, der mit sieben Personen besetzt war, sei ein Totalschaden. Alle Insassen wurden in die umliegenden Krankenhäuser verbracht.

Kontrolle der Zollbehörden

Inzwischen haben sich die Hintergründe geklärt. Der Lenker wollte sich einer Kontrolle der Zollbehörden entziehen. Das später verunfallte Auto sei einer Zivilstreife des deutschen Zolls auf der Autobahn A 96 aufgefallen, die das Auto zum Folgen aufgefordert habe, um es bei Lindau-Sigmarszell von der Autobahn abzuleiten und zu kontrollieren.

Anstatt der Zollstreife zu folgen, habe der Lenker aber plötzlich sehr stark beschleunigt und sei in Richtung Vorarlberg davongerast. Wenig später hätten Polizei und Zoll das Fluchtfahrzeug dann auf dem Dach liegend in der Autobahnausfahrt Lindau vorgefunden. Offensichtlich hatte der Fahrer aufgrund überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über das überbesetzte Auto verloren, eine Verfolgungsfahrt durch die Zivilstreife habe nicht stattgefunden, berichtet die Polizei.

Mutmasslicher Schleuser im Kanton St.Gallen wohnhaft

Das Auto war mit sieben türkischen Staatsbürgern besetzt. Das Fahrzeug mit Schweizer Kennzeichen wurde von einem 37-jährigen Türken mit Wohnsitz im Kanton St.Gallen gelenkt. Mit ihm fuhren ein Ehepaar mit drei Kindern im Alter von drei, sechs und neun Jahren, sowie als Beifahrer ein 26-jähriger Mann – alle führten türkische Ausweise mit sich.

Bis auf den Fahrer konnten alle Verunfallten das Spital wieder verlassen. Die sechs Passagiere waren am Freitagnachmittag von einem noch unbekannten Mann mit zehn weiteren Migranten in einem Transporter unerlaubt nach Deutschland geschleust worden waren. Der 26-jährige Türke habe dann bei Rosenheim die Abholung durch den späteren Unfallfahrer organisiert. Offenbar wollte man über Vorarlberg in die Schweiz gelangen.

Die Polizei ermittelt nun gegen den Fahrer und den Beifahrer wegen lebensgefährlicher Schleusung. Bis auf den 37-jährigen Fahrer wurden zudem alle Fahrzeuginsassen wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes angezeigt.

rheintal24/gmh/uh