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Kanton
20.11.2023
20.11.2023 10:37 Uhr

Abnahme der gemeldeten Tierschutzvorfälle bei Nutztieren - Zunahme bei Heimtieren

Nicht jedem Tier geht es so gut wie dieser Fellnase hier auf dem Bild.
Nicht jedem Tier geht es so gut wie dieser Fellnase hier auf dem Bild. Bild: Canva
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Tierschutzmeldungen bei Nutztieren in den ersten drei Quartalen 2023 um bis zu 38%, während sie sich bei Heim- und Wildtieren fast verdoppelten.

Erfreulicher Rückgang

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Tierschutzmeldungen im Bereich Nutztiere rückläufig. Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang bei Rindern: Im Jahr 2023 registrierte der Veterinärdienst bisher 62 Meldungen, wovon 15 die Weidehaltung betrafen. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres gab es bereits 24 Meldungen zu Mängeln in der Weidehaltung (ungenügende Wasserversorgung, fehlender Schatten, Futterknappheit aufgrund der Trockenheit). Der Rückgang der Meldungen wird vom Veterinärdienst auf die erfolgreiche Informationsarbeit der Agrarpresse zum Thema Weidehaltung zurückgeführt.

Mehr Meldungen zu Heim- und Wildtieren im Jahr 2023

Im Bereich der Heim- und Wildtiere verzeichnet der Veterinärdienst einen deutlichen Anstieg der Meldungen: Im Jahr 2023 sind bisher 620 Meldungen zu Heimtieren und 113 Meldungen zu Wildtieren eingegangen, was nahezu einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Veterinärdienst führt diesen starken Anstieg unter anderem darauf zurück, dass vermehrt psychisch erkrankte Personen oder solche in sozial prekären Lebenssituationen Tiere anschaffen, sich jedoch aufgrund ihres Zustands nicht ausreichend um diese kümmern können.

Erschwerung Unterbringung beschlagnamter Tiere

Bei schwerwiegenden Verstössen gegen den Tierschutz erlässt der Veterinärdienst Tierhalteverbote und andere Massnahmen in Form von behördlichen Verfügungen. Im aktuellen Jahr hat der Veterinärdienst bereits 14 Tierhalteverbote und 90 Verfügungen ausgesprochen. Bis Ende September 2022 waren es 9 Tierhalteverbote und 74 Verfügungen. Die Situation wird durch überfüllte Tierheime verschärft, was dem Veterinärdienst die Neuunterbringung der beschlagnahmten Tiere erschwert.

 

 

Aarau24 / Florence Altorfer