In der Verantwortung der Eltern liegt die grundlegende Erziehung und Förderung ihrer Kinder. Doch nicht allen Familien gelingt es aus unterschiedlichen Gründen, ihren Nachwuchs adäquat zu fördern. Besonders Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien und mit Migrationshintergrund laufen Gefahr, in ihrer frühkindlichen Entwicklung benachteiligt zu sein. Um diesem Problem entgegenzuwirken, initiiert die Gemeinde Oberentfelden das "Frühförderungsprojekt". Das Pilotprojekt wurde an der Gemeindeversammlung vom 23. November genehmigt.
Oberentfelden plant Pilotprojekt zur Frühförderung

Herausforderungen im Fokus: Sprachförderung und Integration
Die Gemeinde mit rund 8.850 Einwohnern, von denen 35,6 % ohne Schweizer Bürgerrecht sind, erkennt die Bedeutung frühkindlicher Förderung an. Insbesondere die sprachliche Förderung und Integration von Kindern aus Migrantenfamilien stehen dabei im Mittelpunkt. Das Ziel ist klar: Die Kinder sollen in einem förderlichen Umfeld aufwachsen und ihre Fähigkeiten bestmöglich entfalten können.
Integrationsspielgruppe als Schlüssel zur Chancengleichheit
Ein zentrales Element des Projekts ist die Integrationsspielgruppe. Diese gemischte Spielgruppe, bestehend aus deutschsprechenden Kindern und solchen mit Migrationshintergrund, verfolgt mehrere Ziele. Dazu gehören die optimale Vorbereitung auf den Kindergarten, der Aufbau eines guten Grundwortschatzes, die Förderung des sozialen Miteinanders sowie die Integration in die Gemeinschaft.
Koordinationsperson als Bindeglied und Unterstützerin
Für das Gelingen des Projekts wird eine Koordinationsperson mit einem Vollzeitpensum eingestellt. Diese Person agiert als Bindeglied zwischen den Eltern, der Gemeinde und anderen Institutionen. Sie nimmt den Erstkontakt zu den Familien auf, bewertet die Entwicklung der Kinder und motiviert die Eltern zur Teilnahme an der Integrationsspielgruppe. Auch die Zusammenarbeit mit Kulturvermittlern und anderen relevanten Stellen gehört zu ihren Aufgaben.
Finanzierung und zeitliche Umsetzung
Die Finanzierung des Projekts erfolgt über das ordentliche Jahresbudget der Gemeinde. Die Kosten für Personal, Räumlichkeiten und weitere Ausgaben sind detailliert aufgeschlüsselt. Das Pilotprojekt ist auf dreieinhalb Jahre ausgelegt, beginnend im Januar 2024 bis Juli 2027. Eine Evaluierung der Ergebnisse erfolgt vor Ablauf dieser Phase, um über die Fortführung des Projekts zu entscheiden.
Langfristige Vorteile für die Gemeinde
Die Gemeinde erwartet nicht nur eine Entlastung der Volksschule im Bereich der Integrationsarbeit, sondern auch langfristige positive Auswirkungen auf den Finanzhaushalt. Gut geförderte Kinder haben oft bessere Chancen auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirken kann. Die Gemeinde Oberentfelden setzt somit nicht nur auf die frühkindliche Förderung, sondern auch auf eine nachhaltige Investition in die Zukunft ihrer jungen Generation.