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04.01.2024
04.01.2024 15:46 Uhr

Simon Libsig: Vom Journalisten zum Slam-Poeten

Dieses Bild gibt Simon Libsig Kraft, wenn sich bei ihm Unsicherheiten, Zweifel oder Lampenfieber breit machen. Bild: zVg. Simon Libsig
Simon Libsig aus Baden ist Slam-Poet, Autor und Auftritte auf der Bühne gehören für ihn zum Alltag. Schreiben, lesen und sprechen ist sein Beruf. Wie er zu Poetry-Slam kam und was ihn in dieser Szene bewegt, erzählt er uns.

Als ehemaliger Journalist, wie ist es zum Umschwung in die Poetry-Slam Szene gekommen?

Bevor ich meine Radioausbildung startete, hatte ich bereits einige Slam Auftritte schweizweit. Zu dieser Zeit begleitete mich das slamen als Hobby. Plötzlich flatterten dann Anfragen rein, ob ich beispielsweise auch mal bei einem Firmenjubiläum oder an einem Geburtstag auftreten würde. Diese Anfragen vervielfachten sich dann und ich merkte dann, dass es einen Versuch wert ist, und ich setzte dann zu 100 % auf die Karte Slam Poetry. Seit 2008 bin ich nun in dieser Szene tätig.

Gibt es ein Ereignis in deiner Karriere, welches dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Das fiese ist, die Auftritte, welche richtig gut waren, an diese erinnert man sich weniger als an Momente, bei denen man ein Blackout hatte oder einen misslungenen Auftritt machte.

Etwas vom Aktuellsten, woran ich mich gern zurückerinnere, war die Badenfahrt. Da hatten wir einen Auftritt mit ein paar tausend Leuten als Zuschauende. Wenn ich Momente habe, bei denen sich in mir Unsicherheiten. Zweifel oder Lampenfieber ausbreiten, dann werfe ich ein Blick auf ein Foto von diesem Auftritt an der Badenfahrt. Dann sehe ich mich auf dieser grossen Bühne vor all diesen Leuten und das gibt mir Kraft.

Zusammen mit deinem ganz «jungen Ich» sitzt du am Küchenboden und führst ein Gespräch, was würdest du deinem früheren Ich mitgeben, welches gerade erst angefangen hat zu slamen?

Möglichst viele Stile auszuprobieren, sich nicht gerade festlegen auf eine Stilrichtung. Heute gibt es zig Videos zum Thema Poetry-Slam im Gegensatz zur Zeit meines früheren ich. Heutzutage ist es sehr einfach etwas zu kopieren, was es bereits gibt. Es ist extrem schwierig, auf seine eigene Stimme zu hören und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Darum würde ich meinem jungen Ich folgendes mitgeben:

«Vertrau dir, vertrau deiner Stimme, vertrau deiner Fantasie, vertrau deinem Humor! »
Simon Libsig gegenüber aarau24.

Gibt es ein Thema bei deinen Slams, welches sich wie ein roter Faden durchzieht?

Eigentlich geht es bei mir um das Thema Beziehungen, wie wir miteinander umgehen und wie wir zusammenleben. Da ist so ein bisschen ein Grundthema in meinen Texten. Von der Art und Weise ist es mir wichtig, dass wenn es ein ernstes Thema ist, ich trotzdem noch eine Prise Humor hineinbringe. Oder wenn ich einen ganz lustigen Text mache, schaue ich, dass eine Prise Ernst doch noch dabei ist. Ich probiere nicht nur ein Gefühl anzuspielen.

 

Noch nicht genug? Das Interview in voller Länge finden Sie hier.

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Aarau24 / Florence Altorfer