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Erlinsbach
19.01.2024
13.02.2024 09:05 Uhr

Die Entwicklung des Fasnachtsumzugs Erlinsbach

Bild: zVg. FAKO Speuz
Von den ersten filmischen Aufzeichnungen 1979 bis zur Einführung einer eigenen Fasnachtszeitung 1982 zeichnet sich die Entwicklung des Erlinsbacher Fasnachtsumzugs durch Engagement und kreative Anpassungen aus.

Einfach ausprobieren

Der erste Fasnachtsumzug  1979 wurde durch das damalige Elektrizitätswerk Aarau filmisch dokumentiert, eine Praxis, die während der darauffolgenden zehn Jahre beibehalten wurde. Diese Aufzeichnungen dienten dem Fasnachtskomitee als Mittel zur externen Qualitätssicherung. Im Laufe der Jahre bis zur endgültigen Festlegung der Umzugsroute wurden verschiedene Strecken getestet. Ein markantes Beispiel hierfür war der Umzug 1980, der eine ausgedehnte Route von Niedererlinsbach bis zum Mühlemattschulhaus beschritt, wobei er durch mehrere Strassen führte. 1982 wurde sogar ein Kontermarsch organisiert. Das FAKO stand stets vor der Herausforderung, die Umzugsabläufe kontinuierlich zu optimieren, während es gleichzeitig galt, verkehrstechnische Auflagen zu berücksichtigen und eine bestmögliche Lösung zu finden.

Das Fasnachtsfieber steckt an

Das FAKO zeigte sich stets ideenreich und engagiert, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und die Teilnehmenden zu motivieren. Im Jahr 1981 wurde beispielsweise beschlossen, die Fasnachtsgruppen für ihre Kreativität, Qualität der Themen und Maskengestaltung zu belohnen. Eine aus Zuschauern bestehende Jury sollte die Bewertung übernehmen. Es zeigte sich jedoch, dass alle Teilnehmenden eine Auszeichnung verdient hätten. Infolgedessen entschied das FAKO, künftig an alle Gruppen einen Beitrag zu leisten.  Diese Unterstützung motivierte die Fasnächtler aus Speuz, darunter Kinder, Schüler:innen, Dorfvereine und zahlreiche Vereinsunabhängige aus den drei Erlinsbacher Gemeinden, sich aktiv am Brauchtum der Fasnacht zu beteiligen. Die Qualität der Speuzer Fasnacht zeigte sich weniger in der Anzahl der Teilnehmenden als vielmehr in den liebevollen Darstellungen und selbstgefertigten Masken. Die Organisatoren des Umzugs bemühten sich jedes Jahr um eine ausgewogene Mischung der verschiedenen Gruppen, um so die Vielfalt und das Engagement aller Beteiligten zu würdigen, wie das FAKO Speuz erzählt.

Maskenbälle und Festwirtschaft

Zu Beginn der Fasnacht galten neben den engagierten Fasnachtsenthusiasten, insbesondere die Maskenbälle als fundamentale Elemente. Das Maskentreiben in verschiedenen Lokalitäten trug dazu bei, die festliche Atmosphäre zu intensivieren. In der Zeit von 1986 bis 1997 organisierte die Männerriege NE erfolgreiche Maskenbälle in der Turnhalle des Mühlemattschulhauses, die jeweils am Samstagabend stattfanden. Ein besonderes Anliegen des FAKOs war von Anfang an die Frage, was nach dem Umzug geschehen sollte. Die Wirte in Erlinsbach wurden vom FAKO dazu aufgefordert, für Unterhaltung zu sorgen. Das FAKO entwickelte einen Routenplan, um einen strukturierten Besuch der Guggenmusiken in den Lokalen zu gewährleisten. Die Festwirtschaft in der Mühlematt-Turnhalle, betrieben vom Männerchor Niedererlinsbach, trug dazu bei, die Lokale zu entlasten.

Masken on Tour: Der Erlinsbachs Fasnachtsumzug bringt Farbe ins Dorf! Bild: zVg. FAKO Speuz

Der Wandel der Plakette

Die erste Fasnachtsplakette im Jahr 1980 wurde aufgrund eines beschränkten Finanzbudgets aus Kunststoff hergestellt. Im darauffolgenden Jahr 1981 wurde sie dann aus Metall, speziell aus Bronze, gefertigt. Diese Entwicklung führte zur Schaffung eines neuen Bereichs im Fasnachtskomitee (FAKO): die Auswahl des Motivs, den Einkauf der Plaketten und die Organisation des Verkaufs. Besonders nach jedem Umzug gab es hierzu rege Diskussionen. Die Herausforderung bestand darin, engagierte Personen zu finden, die während des Umzugs mit grosser Begeisterung die Plaketten verkauften. Ein Auszug aus einem Protokoll zu diesem Thema lautet: „Die Verkäufer:innen nutzten das Potenzial der zahlreichen Zuschauer aus der ganzen Region nicht vollständig. Im Jahr 1985 schlugen zwei Vereinsmitglieder vor, eine goldene Plakette als „Gönnerplakette“ herzustellen und anzubieten, ein Projekt, das sie auch selbst vorfinanzierten, so der Verein.

Gedanken um eigene Fasnachtszeitung

Die Idee einer eigenen Fasnachtszeitung entstand im Jahr 1981. Ein Auszug aus dem Protokoll vom 17. November besagt, dass die Zeitung Hinweise auf den Umzug enthalten sollte, aber auch verschiedene Fasnachtsveranstaltungen bekannt machen sollte. Besonders wichtig war der Platz für humorvolle Beiträge, die an lustige und komische Ereignisse des vergangenen Jahres im Dorfleben erinnern sollten. Die lokalen Wirte wurden angefragt, ob sie bereit wären, einen Beitrag zur Mitfinanzierung der Zeitung zu leisten, im Gegenzug sollten sie mit einer Anzeige in der Zeitung berücksichtigt werden.

Ein Jahr später zum ersten Mal veröffentlicht

Die erste Ausgabe der Fasnachtszeitung wurde 1982 veröffentlicht und es gab insgesamt 11 Ausgaben der „Speuzer Schnäderzitig“. Ab 1996 erfolgte die Bearbeitung der Daten für die Fasnachtszeitung digital. In den frühen Ausgaben des Fasnachtsprogramms waren die Konzerte der „Speuzer Schränzer“ hervorgehoben. Im Jahr 1994 kamen die Darbietungen der „Moskitos“ und 1997 die der „Erzbach-Gugge“ hinzu. 1993 wurde das Fasnachtsprogramm durch die Auftritte der ERZBACHAENGELI bereichert, die von 1996 bis 1998 vom „Bänkelsinger Männerchor“ und von 1998 bis 2002 von den „Obenabe-Speuzer“ unterstützt wurden. Der erste von den Frauen des Fasnachtskomitees organisierte Kindermaskenball fand 1986 Erwähnung.

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Aarau24 / Florence Altorfer