Externe Faktoren wie Globalisierung, Digitalisierung und geopolitische Konflikte beeinflussen jedoch zunehmend die Sicherheitslage im Kanton. Insbesondere die Ausbreitung von Cyberkriminalität und die damit verbundenen neuen Kriminalitätsformen stellen eine wachsende Herausforderung dar. Auch die Zunahme von Vermögensdelikten, insbesondere Diebstählen aus Fahrzeugen, erfordert verstärkte Massnahmen seitens der Sicherheitskräfte.
Mehr Präsenz nötig
Kommandant Michael Leupold von der Kantonspolizei betont, dass vermehrte Hotspots, insbesondere an Bahnhöfen und in Innenstädten, die Bevölkerung verunsichern. Diese Bereiche sind oft Treffpunkte für Drogenhandel und andere kriminelle Aktivitäten. Um solchen Brennpunkten entgegenzuwirken, sei eine verstärkte Präsenz und Koordination der Polizeikräfte erforderlich.
Auch Strukturkriminalität, wie Menschenhandel und illegale Glücksspiele, bleibt eine Herausforderung für die Strafverfolgungsbehörden. Eine behördenübergreifende Zusammenarbeit und präventive Massnahmen sind notwendig, um diesem Phänomen wirksam zu begegnen.
Trotz dieser Herausforderungen konnte die Verkehrssicherheit im Kanton auf einem hohen Niveau gehalten werden. Allerdings sind Unfälle mit Fussgängern, E-Bikes und neuen Trendsportgeräten signifikant angestiegen.
Mehr und komplexere Fälle
In Bezug auf Cyberkriminalität sind Telefonbetrugsfälle im Vergleich zum Vorjahr drastisch angestiegen. Die Komplexität der Bearbeitung solcher Fälle nimmt kontinuierlich zu, ebenso wie die internationalen Bezüge, wie grosse Verfahren von Kinderpornografie zeigen.
Trotz gestiegener Fallzahlen und zunehmender Komplexität der Verfahren haben die Strafverfolgungsbehörden Erfolge verzeichnen können. Alle 19 Tötungsdelikte, sowohl vollendete als auch versuchte, konnten aufgeklärt werden.
Die Verfahrensdauer bei der Staatsanwaltschaft hat zugenommen, was teilweise auf die steigende Anzahl von Verfahren zurückzuführen ist, die eine Anklage erfordern. Auch die Jugendanwaltschaft verzeichnet einen Anstieg der Fallzahlen, insbesondere im Bereich von Körperverletzungen und Cyberkriminalität.
Insgesamt bleibt die Sicherheitslage im Kanton Aargau stabil, jedoch erfordern die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung sowie die steigende Kriminalität eine kontinuierliche Anpassung und verstärkte Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte, um den Schutz der Bevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten.