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Kanton
24.03.2024

Aktualisierte Analyse offenbart neue Gefahren für den Kanton Aargau

In Zukunft ist beispielsweise vermehrt mit Extremwetterereignissen wie  Starkregen oder Hitzewellen zu rechnen.
In Zukunft ist beispielsweise vermehrt mit Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Hitzewellen zu rechnen. Bild: zVg.
Eine aktualisierte Gefährdungs- und Risikoanalyse wurde für den Kanton Aargau erstellt.

Seit dieser Erstveröffentlichung hat sich die Gefährdungs- und Risikolandschaft im Kanton Aargau signifikant verändert. Insbesondere haben die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel an Bedeutung für den Bevölkerungsschutz gewonnen. Die aktualisierte Analyse umfasst 19 Gefährdungen, die besondere Herausforderungen für den Bevölkerungsschutz darstellen und in die Kategorien «Gesellschaftlich bedingt», «Naturbedingt» und «Technisch bedingt» unterteilt sind.

Die räumliche Ausdehnung, die hohe Bevölkerungszahl und die vergleichsweise hohe Bevölkerungs- und Infrastrukturdichte im Kanton Aargau stellen die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes vor komplexe Aufgaben bei der Vorbereitung und Bewältigung von Ereignissen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Die Gefährdungsanalyse bildet die Grundlage für die systematische Erfassung von Gefährdungen und ermöglicht die Ergreifung zentraler präventiver Massnahmen im Bevölkerungsschutz. Diese Massnahmen zielen darauf ab, das Schadensausmass und damit das Risiko für die Bevölkerung in Katastrophen, Notlagen und schweren Mangellagen zu reduzieren. 

Resultate und das weitere Vorgehen

Die Ergebnisse der Aktualisierung umfassen eine Analyse der potenziellen Gefahren für den Kanton Aargau in Bezug auf Naturkatastrophen, technische Störungen und gesellschaftliche Krisen. Zukünftig ist mit vermehrten Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Hitzewellen zu rechnen. Im Bereich der technischen Gefährdungen wird nun zwischen einem Stromausfall und einer Stromknappheit differenziert. Zusätzlich wurde der Cyberangriff als neue Bedrohung in die Analyse aufgenommen. Erkenntnisse aus der Covid-19-Pandemie und den drohenden Energiemangel in den letzten Wintern flossen ebenfalls in die Gefährdungsanalyse ein.

Als nächster Schritt erfolgt die Erstellung einer Defizitanalyse basierend auf den 19 Gefährdungsszenarien. Diese Analyse wird vom Amt für Militär und Bevölkerungsschutz durchgeführt und untersucht die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems Bevölkerungsschutz in Krisensituationen. Daraus werden Handlungsempfehlungen für den Regierungsrat abgeleitet.

Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes

Beim Bevölkerungsschutz handelt es sich um ein Verbundsystem. Es setzt sich aus der Polizei, der Feuerwehr, dem Gesundheitswesen, den technischen Betrieben sowie dem Zivilschutz zusammen. Je nach Ereignis stehen mehrere oder alle Partnerorganisationen in einer Gemeinde, in einer Region oder im Kanton im Einsatz. Führungsorgane (Kantonaler Führungsstab und Regionale Führungsorgane) übernehmen unter anderem die Beurteilung der Lage sowie die Koordination der Partnerorganisationen. Bei Bedarf werden private Organisationen, Unternehmen und die Armee beigezogen.

Verwendete Methodik

Die bei der Gefährdungsanalyse verwendete Methodik orientiert sich am Leitfaden «Kataplan» des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS). Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Eruierung der möglichen Gefährdungen und die Risikobewertung einheitlich erfolgen. Gemäss «Kataplan» dient der Risikobegriff als Mass zur Bewertung von Gefährdungen. Das Risiko ist das Produkt aus der Eintretenshäufigkeit und dem Schadensausmass. Die Eintretenshäufigkeit gibt an, wie oft das Referenzszenario während eines bestimmten Zeitraums eintritt. Verschiedene Schadensindikatoren dienen der Abschätzung des Schadensausmasses. Bei der Erarbeitung der Gefährdungsanalyse wirkte eine Vielzahl von Expertinnen und Experten aus den Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes, der kantonalen Verwaltung und Institutionen wie der Aargauischen Gebäudeversicherung oder dem Kantonsspital Aarau, mit.

Aarau24 (PD/fa)