Elektrovelos werden immer beliebter. Das schlägt sich gemäss einer Mitteilung des Universitätsspitals Zürich – kurz USZ – auch in den Unfallstatistiken nieder. Das USZ hat in einer Studie Unfälle mit E-Bikes mit Motorrad- und Velounglücken verglichen. Fachärzte der Kliniken für Traumatologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie werteten dazu Daten von 1068 Patientinnen und Patienten aus, die zwischen 2009 und 2018 am USZ behandelt wurden.
Das Ergebnis: Laut einer Medienmitteilung des Spitals ähnelt das Muster der schweren Kopfverletzungen der E-Biker eher dem der Motorradfahrer als dem der Velofahrer. Die Studie zeigt demnach, dass es bei Unfällen mit E-Bikes häufig zu schweren Kopfverletzungen kommt – obwohl E-Bikes aufgrund ihrer geringeren Geschwindigkeit im Vergleich zu Motorrädern als sicherer gelten.
Velohelm ist wichtig
Die verunfallten E-Bike-Fahrer waren mit einem Durchschnittsalter von knapp 55 Jahren deutlich älter als Velofahrer (42,5 Jahre) und Motorradfahrer (40,2 Jahre), was die Auswirkungen von Kopfverletzungen zusätzlich gravierender machen kann.
Obwohl die mit dem E-Bike verunfallten Patientinnen und Patienten in knapp 70 Prozent der Fälle einen Helm trugen, wiesen sie im Vergleich mit den Velofahrern (33,8 Prozent mit Kopfschutz) häufiger Anzeichen von Schädel-Hirn-Traumata auf.
Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen explizit auf die Bedeutung des Kopfschutzes hin. «Lenker von Elektrofahrrädern haben bei Unfällen eine sechsmal höhere Wahrscheinlichkeit von Blutungen im Hirn, jene von Einblutungen zwischen zwei Hirnhäuten ist gar dreizehnfach erhöht, wenn kein Helm getragen wird», heisst es in der Mitteilung. In Kombination mit dem höheren Alter der E-Bike-Fahrenden und dem erhöhten Risiko für Stürze seien präventive Massnahmen wichtig.