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Oberentfelden
06.05.2024
06.05.2024 12:45 Uhr

Ein Blick in die Schattenwelt der Sexarbeit

Oberentfelden bildet den eindrucksvollen Hintergrund für den Kurzfilm «Sexarbeit; ein Job wie jeder andere? Meine Schwester Stella»
Oberentfelden bildet den eindrucksvollen Hintergrund für den Kurzfilm «Sexarbeit; ein Job wie jeder andere? Meine Schwester Stella» Bild: zvg
In dem eindrucksvollen Kurzfilm «Sexarbeit; ein Job wie jeder andere? Meine Schwester Stella» möchte eine Gruppe junger Filmemacher die düstere Realität der Prostitution auf eindrückliche Weise darstellen, Drehort ist ein Haus in Oberentfelden.

Der Kurzfilm «Sexarbeit; ein Job wie jeder andere? Meine Schwester Stella» ist ein eindrucksvolles Stück audiovisueller Kunst, das die düstere Realität der Prostitution beleuchtet. Durch die Augen von Reka, einer fiktiven Figur, die das Tagebuch für ihre erfundene Schwester Stella führt, taucht der Zuschauer in eine Welt ein, die oft verborgen bleibt.

Die drei Filmemacher Kim Zaugg, Alain Bossart und Loris Zanolli haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, indem sie mit Organisationen, Prostituierten und Experten gesprochen sowie umfangreiche Recherchen betrieben haben. Das Ergebnis ist ein Werk, das nicht nur die Oberfläche der Prostitution kratzt, sondern tiefe Einblicke in die Motivationen, Ängste und Hoffnungen der Frauen bietet, die in diesem Gewerbe arbeiten.

«Es gibt nicht die Realität, es ist ein Abbild von Gesprächen und von Büchern, die wir gelesen haben. Die Prostitution ist eine harte und traurige Realität, geprägt von finanzieller Not und Demütigung. Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie HeartWings ist für uns sehr elementar. Durch Ihre lange Praxiserfahrung seit 15 Jahren an der Langstrasse haben sie viele Frauen kennengelernt und die Realität erfahren. Dadurch konnten sie uns eine hohe Realitätsnähe für den Film geben.»
Kim Zaugg

Zwischen Tagebuch und Dachterrasse

Die Hauptfigur Reka fungiert als Fenster in diese Welt. Ihr Tagebuch dient nicht nur als Mittel zur Verarbeitung ihrer eigenen Erlebnisse, sondern auch als Plattform, um die Zuschauer in ihre Gedanken und Gefühle einzubeziehen. 

In ihren kurzen Pausen geht Reka auf der Dachterrasse des Bordells, um ihre Gedanken zu sortieren. Hier offenbart sich die Zerrissenheit ihrer Seele, während sie versucht, die Erlebnisse einer Nacht voller Entbehrungen zu verarbeiten. 

«Grundsätzlich ist Crowdfunding für uns von entscheidender Bedeutung, da es ohne diese finanzielle Unterstützung nicht möglich wäre, einen Film zu realisieren. Auch kleine Entlohnungen für Mitwirkende sind uns wichtig. Jeder Beitrag, sei er gross oder klein, trägt dazu bei, dass wir unsere Vision verwirklichen können und die Geschichte, die wir erzählen möchten, zum Leben erwecken können.»
Kim Zaugg

Letzte Tage des Crowdfundings

Das Ziel der drei Filmemacher, die Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen. Neben der Verwendung von Erfahrungsberichten von ehemaligen Prostituierten wurde das Drehbuch auch von einer Ex-Prostituierten gegenlesen, um sicherzustellen, dass die Darstellung der Realität so genau wie möglich ist. Bereits 106 Unterstützer:innen haben ihr Vertrauen in das Filmprojekt gesetzt und zusammen einen Betrag von CHF 6’482 beigesteuert. Mit dem Ziel von CHF 8’000 vor fehlen für die Dreharbeiten aber noch knapp 20 %. Ob die jungen Filmemacher dieses Ziel in den verbleibenden zwei Tagen erreichen werden, bleibt abzuwarten.

Zum Crowdfunding auf wemakeit

  • Rekas Rückzugsort: Die Dachterrasse des Bordells als Ort der inneren Reflexion Bild: zvg
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  • Loris Zanolli ist 27 Jahre alt und der Kameramann und aus Aarau Bild: zvg
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  • Kim Zaugg ist 25 Jahre alt Bild: zvg
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  • Alain Bossart ist 24 Jahre alt Bild: zvg
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Aarau24 (glb)