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Aarau
13.05.2024
16.05.2024 16:56 Uhr

Warum Passagiere bei der Bushaltestelle Kunsthaus ungeschützt dem Wetter ausgesetzt werden

Reisende warten bei regnerischem Wetter unter den Dächern der umliegenden Geschäfte.
Reisende warten bei regnerischem Wetter unter den Dächern der umliegenden Geschäfte. Bild: Aarau24 / Gian-Luca Biechler
In den vergangenen Wochen waren Passagiere an der Bushaltestelle Kunsthaus in Aarau sowohl bei Regen als auch bei Sonnenschein dem Wetter ungeschützt ausgesetzt. Grund dafür ist ein Testlauf, der die Haltestellen auf ihre Barrierefreiheit überprüfen soll.

Die Umwandlung der ehemaligen Busbuchten zu Fahrbahnhalten hat in erster Linie mit der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) zu tun, erklärt Marco Caprarese, Co-Leiter der Stadtentwicklung Aarau, auf Anfrage.

Alles erst ein Testlauf

Im Zuge eines Testlaufs auf der Bahnhofstrasse wurden die Haltestellen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben umgestaltet. Die Randabschlüsse wurden auf eine Höhe von 22 cm angehoben, um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg in die Busse zu ermöglichen. Diese Anpassungen erfordern, dass die Busse parallel und möglichst nah zur Haltekante halten können. Aufgrund der fahrgeometrischen Gegebenheiten hätte eine Haltebucht, die dies ermöglicht, eine Länge von etwa 70-80 Metern gehabt, und im Fall von zwei haltenden Bussen sogar noch länger. Dadurch hätte sich die Haltebucht bis ungefähr zur Bäckerei Furter erstreckt. Das Überqueren der Strasse in diesem Bereich wäre insbesondere für geh- und seheingeschränkte Personen äusserst schwierig bis unmöglich gewesen.

Die Entscheidung, die Bänke im Freien zu platzieren, anstatt sie weiterhin unter einem Schutzdach zu belassen, sei vor dem Hintergrund der aktuellen Testphase und den damit verbundenen Herausforderungen getroffen worden. In der Regel sind Bushaltestellen mit einem Schutzdach ausgestattet, um Passagieren wettergeschützte Sitzplätze und einen geschützten Wartebereich zu bieten. Doch an der Bahnhofstrasse in Aarau läuft derzeit ein Testlauf, der wichtige Erkenntnisse für zukünftige Projekte liefern soll.

Anpassung der Infrastruktur bei definitiver Umsetzung

Während dieser Testphase müssen sich die Planer mit den bestehenden baulichen Gegebenheiten arrangieren, da eine umfassende Neugestaltung der Strasse nicht möglich sei. Aufgrund begrenzter Platzverhältnisse konnten beispielsweise an der südseitigen Bushaltestelle keine Sitzbänke installiert werden. Jedoch ist klar, dass in einem endgültigen Projekt die Infrastruktur entsprechend angepasst werde, um Sitzmöglichkeiten und andere notwendige Einrichtungen zu ermöglichen.

Für die nordseitige Haltestelle konnten zwar Sitzgelegenheiten realisiert werden, jedoch sei während des Testlaufs keine bauliche Überdachung möglich. Dennoch ist klar, dass in einem endgültigen Projekt ein überdachter Wartebereich mit Sitzmöglichkeiten realisiert werde. 

In Bezug auf die Reaktion der lokalen Gemeinde auf die Veränderungen und das Fehlen von Schutzvorrichtungen an der Bushaltestelle gab es gelegentliche Fragen seitens der Passagiere. Die Erklärung der Gründe führte jedoch in der Regel zu einem Verständnis für die aktuelle Ausgestaltung der Haltestellen, wie Caprarese weiter erklärt. 

Aarau24 (fa)