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12.06.2024

Federer mit dem nächsten Titel: Ehrendoktor!

Tennis-Professor: Federer kann auch mit akademischen Weihen punkten.
Tennis-Professor: Federer kann auch mit akademischen Weihen punkten. Bild: zVg
Mit 20-Grand-Slam-Siegen gehört er zu den erfolgreichsten Sportlern der Geschichte. Nun stösst er akademisch in höhere Sphären vor: Der Neo-Rapperswiler Roger Federer wurde in den USA zum Ehrendoktor befördert.

Den prestigeträchtigen Titel erhielt er an der Elite-Universität Dartmouth im Bundesstaat New Hampshire. Hier hatte sein Manager Tony Godsick einst studiert, Als «Dank» für die Rede hielt Federer vor der Abschlussklasse von 2024 eine Dankesrede. Der «Tages Anzeiger» schreibt von einer «sehr witzigen» Rede von Dr. Roger.

Nicht alles fällt ihm in den Schoss

An die Studentinnen gerichtet, sagte er beispielsweise: Viele Aussenstehende würden annehmen, ihnen falle nun alles zu, weil sie in Dartmouth abgeschlossen hätten. «Lasst sie das glauben … Solange ihr das nicht glaubt.»

Jeder verliert immer wieder

«Tennis ist ein brutaler Sport», dozierte Federer. «Du kannst so hart arbeiten wie nur möglich – und trotzdem verlieren. In jedem Turnier gibt es nur einen Sieger, und alle anderen besteigen das Flugzeug und trauern verpassten Bällen nach. Stellt euch vor, das wäre am College auch so: Applaus für die Absolventin! Und an alle anderen: Mehr Glück das nächste Mal.»

Der hungrige Nadal

Nichts habe ihn so geschmerzt wie die Niederlage im Wimbledon-Final 2008 gegen Rafael Nadal. Rückblickend scheine es, als habe er verloren, weil es am Ende dunkel geworden sei, er den Ball kaum noch gesehen habe. Das Gegenteil sei der Fall: Er habe das Spiel am Anfang verloren. «Ich schaute übers Netz und sah einen Kerl, der mich zuvor am French Open deklassiert hatte, und dachte: Er ist hungriger als ich.»

Intensität, Klarheit und Fokus

Seine Lehre daraus: «Wenn du einen Punkt spielst, ist er das Wichtigste auf der Welt. Aber wenn er vorbei ist, liegt er hinter dir. Diese Einstellung ist entscheidend, denn sie gibt dir die Freiheit, dich voll und ganz dem nächsten Punkt zu widmen. Und dann dem übernächsten. Mit Intensität, Klarheit und Fokus.»

Thomas Renggli