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Aarau
19.06.2024
19.06.2024 13:27 Uhr

SVP-Postulat fordert Priorität für Aarauer beim Maienzugbankett - Stadtrat entscheidet nach Sommerferien

Bild: Eduardo Balsa
Die SVP Aarau hat gestern ein Postulat zur Neuausrichtung des traditionellen Maienzugbanketts eingereicht.

In dem Postulat kritisiert die SVP insbesondere die Verlegung des Banketts vom historischen Standort Schanz in den Schachen sowie die daraus resultierenden organisatorischen Probleme und den Ausschluss vieler Aarauer Bürgerinnen und Bürger.

Geht der Charakter des Maienzugs verloren?

Der Stadtrat beschloss vor zwei Jahren, den Maienzug an die Bedürfnisse der modernen Zeit anzupassen. Traditionell fand das Bankett auf der Schanz statt, wo es jahrzehntelang Aarauerinnen und Aarauer sowie zurückkehrende Exil-Aarauer zusammenbrachte. «Mit der Neuausrichtung durch den Stadtrat und der Verlegung des Banketts in den Schachen wurde das Bankett zu einem überregionalen Anlass.», schreibt Simon Burger, Einwohnerrat der SVP, im Postulat. Diese Transformation habe zu einem Verlust des Jahrzehnte gereiften Charakters des Festes geführt.

Neben der angeblich kulturellen Entfremdung sei auch die Organisation des Banketts in den letzten zwei Jahren problematisch gewesen.

«Letztes Jahr wurde das Bankett überrannt und viele Personen ohne Bankettkarte verköstigten sich gratis an dem Anlass. Dieses Jahr funktionierte die Bankettkartenverteilung nur ungenügend.»
Simon Burger, Einwohnerrat SVP

Die Verkaufsinfrastruktur brach am Montag zusammen, und lange Schlangen bildeten sich vor den Verkaufsstellen. Obwohl das System am Dienstag wieder funktionierte, waren die Karten nach nur einer Stunde restlos ausverkauft.

Burger bemängelt, dass die Idee des Stadtrats, das Bankett zu einem überregionalen Anlass zu machen, dazu geführt habe, dass viele Aarauerinnen und Aarauer vom Fest ausgeschlossen werden würden. Im Sinne des Postulats fordert Burger, die Ausrichtung des Banketts zu überdenken und sicherzustellen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner Aaraus künftig vorrangig mit Bankettkarten versorgt werden. Zudem soll für Aarauerinnen und Aarauer ausreichend Kapazität  gesorgt werden, damit alle Interessierten teilnehmen können.

Keine Neuorientierung, sondern Ausbau

Auf Anfrage der Redaktion äusserte sich Stadtpräsident Hilfiker und informiert darüber, dass sich der Stadtrat erst nach den Sommerferien über das Postulat befinden könne.

Weiter erklärt Hilfiker, der Maienzug sei das wichtigste Aarauer Fest, entsprechend sei die Einbindung der lokalen Bevölkerung sehr wichtig. Der Maienzug sei gleichzeitig das grösste Fest unserer Region und zeige die enge Verbundenheit zwischen unseren Nachbargemeinden und der Stadt Aarau.

Zur Kritik der SVP an der Neuausrichtung des Festes sagte Hilfiker: «Der Maienzug wurde nicht 'neu' ausgerichtet; wir haben das Angebot an Bankettplätzen weiter erhöht, um den Bedürfnissen der Bevölkerung besser gerecht zu werden. Der Anlass ist einfach sehr beliebt.»

Es bleibt abzuwarten, wie der Stadtrat nach den Sommerferien auf das Postulat reagieren wird und ob sowie welche Massnahmen ergriffen werden, um den Anliegen der Aarauer Bürgerinnen und Bürger Rechnung zu tragen. Klar ist jedoch, dass das Maienzugsbankett weiterhin ein zentrales Thema in der städtischen Politik bleiben wird. 

Aarau24 (fa)