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Kanton
20.06.2024

Staatsanwaltschaft veröffentlicht Untersuchungen zur Explosion in Nussbaumen - Mieter festgenommen

Bild: Spiegelneuronen
Am 13. Juni ereignete sich in einer Tiefgarage an der Schulstrasse in Nussbaumen eine schwere Explosion, gefolgt von Bränden.

Zwei Personen kamen dabei ums Leben. Die Sachschäden sind erheblich und die Anwohner sind stark betroffen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Die Staatsanwaltschaft Baden hat erste Erkenntnisse aus der Untersuchung veröffentlicht.

Was passierte

Kurz vor 19.00 Uhr am Donnerstag, dem 13. Juni wurden die Notfallorganisationen über eine Explosion informiert. Die Einsatzkräfte rückten sofort mit einem Grossaufgebot aus.

Die bisherigen Ermittlungen der Kriminaltechnik und Forensik zeigen, dass die Explosion von einem Raum in der Tiefgarage ausging, in dem die beiden Opfer sich zum Zeitpunkt des Unfalls aufhielten. Dort war eine grosse Menge von illegal eingeführtem Feuerwerk gelagert, das beispielsweise für öffentliche Grossanlässe verwendet wird. Für die Lagerung und den Umgang mit solcher Pyrotechnik sind spezielle Bewilligungen und Fachkenntnisse notwendig.

Gas, welches nicht entfliehen konnte

Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass die verstorbenen Männer, ein 43-jähriger Italiener und ein 24-jähriger Schweizer, sich intensiv für Pyrotechnik interessierten und möglicherweise versuchten, eigene Feuerwerkskörper herzustellen, obwohl sie dazu nicht ausgebildet waren. Vermutlich kam es dabei zu einer ungewollten Entzündung, die eine Kettenreaktion auslöste. Die grosse Menge an Feuerwerk erzeugte bei der Verbrennung Gas, das sich im geschlossenen Raum nicht ausbreiten konnte. Der Druck entlud sich schliesslich an den Raumwänden und der Decke der Tiefgarage. Der Feuerball und die Hitzeentwicklung führten zu weiteren Bränden in der unmittelbaren Umgebung und verursachten grossen Sachschaden.

Eine Person, die sich später als Mieter des Hobbyraums zu erkennen gab, wurde vorübergehend festgenommen, um eine mögliche Vernichtung von Beweismitteln zu verhindern. Der 33-jährige Portugiese war mit den Opfern bekannt. Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft wird klären, inwieweit er an der Gefährdung durch die explosiven Stoffe beteiligt war.

Es gibt keine Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt, terroristische Hintergründe oder ein vorsätzliches Vorgehen, wie es weiter seitens des Kantons heisst. Die vorläufigen Auswertungen deuten auf unsachgemässen Umgang und Lagerung der gefährlichen Stoffe hin, was zu dem tragischen Unfall führte.

Aarau24 (fa)