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03.08.2024

LEGO – von der Holzente zum Crowdsourcing

Die «Automatic Binding Bricks» gehörten zu den ersten Lego-Steinen.
Die «Automatic Binding Bricks» gehörten zu den ersten Lego-Steinen. Bild: lego.com
Wer erinnert sich nicht an die vielen bunten LEGO-Steine und die fantasievollen Eigenkreationen, die da im Kinderzimmer entstanden und die man später mit dem eigenen Kind baute. Welche spannende Geschichte hinter der Marke steckt, ist wohl nur eingefleischten LEGO-Fans bekannt.

Die dänische LEGO-Gruppe wurde 1932 von Ole Kirk Kristiansen gegründet. Das Unternehmen wurde seitdem von Generation zu Generation weitergegeben und ist bis heute im Besitz der Familie Kirk Kristiansen.

Zuerst Holz- und Zimmereibetrieb, dann Spielzeuge aus Holz

Die Ursprünge von LEGO reichen auf das Jahr 1916 zurück, als Ole Kirk Kristiansen einen Holz- und Zimmereibetrieb namens «Billund Maskinsnedkeri» (Billund Woodworking and Carpentry Shop) kaufte. Die Schreinerei produzierte u.a. Türen, Fenster, Särge, Kommoden und Werkzeuge.

Der Börsensturz von 1929 hatte für Kristiansen schwerwiegende Folgen, 1931 musste er den letzten Gesellen entlassen. Bis 1935 stellte Kristiansen u.a. Möbel und Spielzeug her. Dann beschloss er, sich ganz auf die Spielzeugproduktion zu konzentrieren. Seine Familie war nicht immer mit Oles Ideen einverstanden. Denn es war damals noch keine gängige Praxis, Kinderspiele ernst zu nehmen und Kindern Spielzeug zu geben. Als er seine Brüder und Schwestern bat, als Bürgen für einen Kredit von 3'000 DKK für das Unternehmen aufzutreten, fragt einer von ihnen: «Kannst du nicht etwas Nützlicheres finden?» Die Folge zeigt, dass Ole Kirk Kristiansen seiner Zeit voraus war...

Die «LEGO Ente» aus Holz war eines der ersten Spielzeuge, die jemals von LEGO hergestellt wurden. Sie verfügte über rollende Räder und eine Schnur mit einem Knopf, so dass sie hinterhergezogen werden konnte. Zu den ersten Kreationen gehörten auch Züge. In den 1930er, 1940er und 1950er Jahren produzierte das Unternehmen verschiedene Arten von Holzeisenbahnen, von Dampflokomotiven bis hin zu Schnellzügen. Ein wichtiger Meilenstein für die LEGO-Eisenbahn wurde 1966 erreicht, als die erste batteriebetriebene Eisenbahn auf den Markt kam: Eine 4,5-Volt-Batterie trieb den Zug an, der auch auf Schienen fuhr.

Im Herbst 1951 brachte die LEGO-Gruppe einen kleinen Ferguson-Traktor aus Kunststoff auf den Markt. Der Traktor, der sowohl als Bausatz als auch als Fertigmodell vermarktet wurde, war ein grosser Erfolg. Dieser Erfolg war einer der Hauptgründe dafür, dass der Absatz der Kunststoffprodukte der LEGO-Gruppe 1952 den der Holzprodukte überstieg.

  • LEGO-Holzzug aus den 1940ern. Bild: lego.com
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  • Der erste vollständig bewegliche Zug aus Ziegeln wurde 1964 auf den Markt gebracht. Bild: lego.com
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  • Der erste elektronische Lego-Zug (1968) Bild: lego.com
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  • Die erste Produktlinie wurde 1932 vorgestellt. Bild: lego.com
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  • Lego-Gründer Ole Kirk Kristiansen und Kristine Sørensen bei ihrer Hochzeit im Jahr 1916. Bild: lego.com
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Neuer Name

Ende 1935 beschloss Ole Kirk Kristiansen, sein Geschäft weiter auf die Spielzeugproduktion zu konzentrieren, die er 1932 begonnen hatte. Diese Entscheidung beinhaltete auch die Suche nach einem neuen Namen für das Unternehmen.

Der Name LEGO ist eine Abkürzung der beiden dänischen Wörter «leg godt», was «gut spielen» bedeutet. Kristiansen soll einen Wettbewerb unter seinen Mitarbeitern veranstaltet haben, um einen guten Namen für das Unternehmen zu finden. Der Gewinner des Wettbewerbs (es gab eine Flasche hausgemachten Wein zu gewinnen) war jedoch Ole Kirk Kristiansen selbst. Der neue Name wird seit Januar 1936 offiziell verwendet.

Der Name soll Qualität und das Recht der Kinder auf vergnügliches Spielen widerspiegeln. Innerhalb weniger Jahre hat Ole Kirk Kristiansen den Grundstein für das gelegt, was zu einem der weltweit führenden Spielzeughersteller werden sollte.

Nichte prägte LEGO stark

Eine, die LEGO wesentlich prägte, war Dagny Holm Jensen, die Nichte von Ole Kirk Kristiansen. Mitte der 1930er Jahre bekam sie im Alter von 19 Jahren einen Job bei ihrem Onkel. Sie entwarf innerhalb von wenigen Monaten mehrere Gegenstände, darunter einen roten Schnellzug, Klods Hans (Jack the Dullard, eine Märchenfigur von Hans Christian Andersen), eine Karikatur des damaligen dänischen Premierministers Thorvald Stauning und Kleiderbügel – alle aus Holz gefertigt. Nach einer Ausbildung in klassischer Bildhauerei kehrte sie 1961 zur Spielzeugfabrik zurück.

Das Unternehmen hatte sich seit ihrer letzten Tätigkeit dort radikal verändert. Der wichtigste Faktor war, dass der Grundrohstoff Holz durch Kunststoff ersetzt wurde. Dagny Holm brauchte Zeit, um sich an die Gedanken und Optionen beim Erstellen von Modellen aus LEGO-Steinen zu gewöhnen. Doch als sie ihre Bauprinzipien kennenlernte, begann sie das Medium allmählich zu akzeptieren und lernte die neuen, farbenfrohen Kunststoffsteine ​​zu schätzen.

Als 1963 erste Pläne für die Gestaltung eines LEGOLAND-Parks in Billund gemacht wurden, bestand kein Zweifel daran, wem die Gesamtverantwortung für die kreative Arbeit übertragen wird. Bald wurden Dagny Holms Modelle in ihrer übergrossen Eleganz mit einem Hauch von Humor, Innovation und offensichtlicher Handwerkskunst gebaut – Eckpfeiler der Marke LEGO. Sie baute urbane Umgebungen, Burgen, Tiere und fiktive Figuren für LEGOLAND Billund. Dagny Holm erhielt einen eigenen Bereich der alten Holzverarbeitungsfabrik, um ihre Modelle herzustellen.

1967 wurde sie gebeten, einen LEGO-Zug für Tivoli im Zentrum von Kopenhagen zu entwerfen. Er nimmt Besuchende mit auf einen Rundgang durch die Gärten. Bis heute befördert ein Zug, der Dagnys Originalzug ähnelt, jedes Jahr Tausende von Besuchern durch den Park. Dagny Holm war bis 1986 Chefmodelldesignerin der LEGO-Gruppe, bevor sie im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand ging. Sie starb am 1. März 2004.

  • Dagny Holm, die Nichte von Ole Kirk Kristiansen, bei der Arbeit an einem ihrer Modelle (1960er Jahre). Bild: lego.com
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  • Dagny Holm (Mitte) war bis 1986 Chefmodelldesignerin der LEGO-Gruppe. Bild: lego.com
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1949: erster Legostein

In den späten 1940er Jahren begann die LEGO-Gruppe, Plastikspielzeug in ihr Sortiment aufzunehmen. Der LEGO-Stein aus Kunststoff wurde 1949 eingeführt, die ersten primitiven Kunststoffsteine wurden ​​unter dem Namen «Automatic Binding Bricks» vermarktet – dem Vorläufer des LEGO-Steins, den wir heute kennen. Der englische Name ist eine Hommage an die alliierten Streitkräfte, die Europa 1945 befreiten.

Die Söhne von Ole Kirk Kristiansen, die alle Ende der 1940er Jahre in das Unternehmen eingebunden waren, sahen die Kunststoffproduktion als ruinös für das Unternehmen an. In einem Zeitungsinterview im Jahr 1949 wird Godtfred Kirk Christiansen mit den Worten zitiert: «Man kann schöne, niedliche Dinge aus Kunststoff herstellen – aber Holz ist ein stärkeres Material.» Sie beschlossen, sich ihrem Vater zu stellen und ihn zu überreden, wieder ausschliesslich auf Holzprodukte umzusteigen. Ole Kirk Kristiansens Antwort: «Haben Sie keinen Glauben? Kannst du nicht sehen? Wenn wir das richtig machen, können wir diese Steine ​​auf der ganzen Welt verkaufen!». 1960 beendete die LEGO-Gruppe ihre Holzspielzeug-Ära.

Im Jahr 1951 wird der Name «Automatic Binding Bricks» durch den dänischen Namen LEGO Mursten (wörtlich «LEGO-Steine») ergänzt, 1953 wurde der Name «Automatic Binding Bricks» aus dem Produkt entfernt. Im selben Jahr wurde der Name LEGO in alle Steine ​​eingegossen.

Maschinen-Entwicklungen in der Schweiz

Bis in die 1950er und 1960er Jahre investierte das Unternehmen in verschiedene Maschinen, um mit der steigenden Produktion Schritt halten zu können. 1950 erwarb das Unternehmen eine halbautomatische Formmaschine mit pneumatischer Einspritzung – eine Maschine, die bis 1982 im Einsatz war.

Die erste Heisskanalform des Unternehmens wurde 1961 von Schöttli aus der Schweiz geliefert. Sie entsprach jedoch nicht ganz den Anforderungen des Unternehmens. So begann es Anfang der 1970er Jahre in seiner Entwicklungsabteilung in der Schweiz mit der Arbeit an einer eigenen Heisskanalform. LEGO-Inhaber Kjeld Kirk Kristiansen war an dieser Entwicklung beteiligt, nachdem er 1973 zur LEGO AG in der Schweiz kam.

1965 kaufte das Unternehmen seine erste Vakuumformmaschine mit Doppelheizung und leistungsstarken Heizelementen. Vakuumformen werden insbesondere zum Formen von Grundplatten verwendet. Es war nun möglich, schneller und in besserer Qualität zu formen und gleichzeitig dickere Materialien als bisher zu verwenden.

LEGO Play: wichtiger Eckpfeiler

Nach einer Zeit konzentrierter Entwicklung entstand das erste Systemprodukt «LEGO System im Spiel» mit dem Stadtplan-Nr. 1, das 1955 auf den Markt gebracht wurde. Die Stadtplan-Reihe sollte eine realistischere städtische Umgebung schaffen. Ein relevantes Spielthema in einer Zeit, in der der Autoverkehr immer mehr zunahm und Kinder lernen mussten, sich im Verkehr zurechtzufinden. Das LEGO System in Play ist einer der Eckpfeiler der LEGO-Gruppe.

Inspiriert vom Wirtschaftswachstum und dem Fokus auf Verkehrssicherheit legte das Unternehmen den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Produkten mit urbanem Umfeld. Die ab Mitte der 1950er Jahre produzierten Gebäude und Autos dienten zusammen mit dem Stadtplan als sehr frühe Inspiration für das, was heute das aktuelle LEGO City-Thema ist.

  • Der LEGO-Stadtplan, frühe 1960er Bild: lego.com
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  • 2008 feierte LEGO den 50. Jahrestag des LEGO-Steins mit einer neuen Version eines alten LEGO Town Plan Sets. Wie auf dem Original war auf der Vorderseite der Box der LEGO-Besitzer der 3. Generation, Kjeld Kirk Kristiansen, zu sehen. Bild: lego.com
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1969 kamen die DUPLO-Steine

Als die LEGO-Gruppe 1969 den LEGO DUPLO-Stein auf den Markt brachte, war das nicht das erste Mal, dass das Unternehmen einen grossen Kunststoffstein für kleine Kinder herstellte. In den 1950er und 1960er Jahren versuchte das Unternehmen mehrmals, grosse Steine ​​herzustellen, wobei ihm zunehmend klar wurde, dass grosse Steine ​​das Tor zum LEGO-System für kleine Kinder darstellen. Ziel war es, sicherzustellen, dass Vorschulkinder die gleichen Chancen auf spielerisches Lernen haben wie ältere Kinder.

Gleichzeitig mit der Einführung der automatischen Bindesteine, dem Vorläufer der LEGO-Steine, brachte die LEGO-Gruppe 1949 ein Produkt namens LEGO-Kunststoffbausteine ​​auf den Markt. Diese Steine ​​waren grösser als die automatischen Bindesteine ​​und für Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren gedacht. Sie wurden als «die perfekten Bausteine ​​für Kindertagesstätten» vermarktet. Die Kunststoffbausteine ​​wurden von 1949–1955 hergestellt.
 

  • Eine Schachtel mit LEGO-Kunststoffbausteinen mit dem Bild des Enkels von LEGO-Gründer Ole Kirk Kristiansen. Bild: lego.com
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  • Das Set-Nr. 503 enthält Steine ​​im Massstab 3:1 eines Standard-LEGO-Steins. Bild: lego.com
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LEGOLAND und LEGO Space in den 70ern

Die Produktreihe LEGOLAND, eine Reihe kleiner Fahrzeuge und Häuser, wurde 1970 eingeführt. Der Name LEGOLAND erschien zunächst nicht auf der Verpackung, sondern nur in Katalogen und Preislisten. Der Name ist vom LEGOLAND Park inspiriert, dem Vergnügungspark, der 1968 in Billund, Dänemark, eröffnet wurde.

1978 stellte LEGO erstmals Spielthemen vor, wie wir sie heute kennen. Eines der ersten drei Spielthemen ist LEGOLAND Space. Die frühesten Weltraumsets mit Raumschiffen, Mondbasen, Raketen und Rovern sind eindeutig von der realen Weltraumtechnologie der 1960er und 1970er Jahre inspiriert. Die Sets sind ein Fortschritt im LEGO-Design mit neuen Elementen wie transparenten gelben Fenstern, Radarschüsseln und Antennen. Das Thema ist bekannt für sein graues und blaues Farbschema, die farbenfrohen LEGO-Minifiguren-Astronauten und das ikonische Logo eines Raumschiffs, das einen Mond umkreist.

  • Eines der legendären LEGO Space-Sets: Set-Nr. 928, von 1979. Bild: lego.com
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  • LEGOLAND-Set Nr. 360 aus dem Jahr 1974. Bild: lego.com
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Science-Fiction ab 1987

Mit der Veröffentlichung der Unterserien LEGO Blacktron und LEGO Futuron im Jahr 1987 wurden Science-Fiction-Designs mit Bodenbuggys, Laufrobotern, kleinen und grossen Raumschiffen und Basen eingeführt.

Das nächste Weltraumthema, LEGO M:Tron, wurde 1990 eingeführt. Die roten, schwarzen und neongrünen Fahrzeuge von M:Tron enthalten magnetische Teile, um kleine Fahrzeuge und Container zu befestigen und zu transportieren. M:Tron war das letzte Weltraumthema, das den Namen «LEGOLAND» auf den Kartons trug. Wie bei den anderen LEGO-Spielthemen ersetzt der Name des LEGO-Systems den Namen.

In den 1990er Jahren wurde das Weltraumthema in vielen Unterthemen eingeführt, darunter unter anderem LEGO Ice Planet 2002 im Jahr 1993, LEGO Spyrius im Jahr 1994 und LEGO Exploriens im Jahr 1996. 1997 wurde mit LEGO UFO das erste Weltraumthema mit Aliens gestartet.

Zusammenarbeit mit Star Wars und NASA

Ende der 1990er Jahre schloss die LEGO-Gruppe eine Lizenzvereinbarung mit Lucas Film zur Produktion von LEGO Star WarsTM ab. Die Entwicklung neuer Weltraum-Unterthemen verlangsamte sich. In den 2000er Jahren wuchs jedoch die Neugier auf den Mars und die Frage, ob Leben auf dem Roten Planeten existieren kann oder nicht. Die LEGO Group brachte dazu 2001 «LEGO Life on Mars» auf den Markt, in dem menschliche Entdecker auf dem Planeten sowie die freundliche Marszivilisation, der sie begegnen, vorgestellt werden. Im Jahr 2007 kehrten Entdecker in der LEGO Mars Mission mit einer feindlichen ausserirdischen Armada zu einem roten Planeten zurück.

Der Weltraum findet sich auch in anderen LEGO-Spielthemen mit Sets wieder, die von realer Weltraumtechnologie inspiriert sind. Im Jahr 1995 brachte das LEGO Town-Thema authentische Raumfahrzeuge auf den Markt, gefolgt von LEGO Space Port im Jahr 1999. Im Jahr 1996 erschien LEGO Technic Space Shuttle, Set-Nr. 8480 wird eingeführt. Das Modell verfügt über ein Glasfasersystem zur Beleuchtung der Motoren. Getriebe und Motoren treiben die Schachttüren, den Roboterarm und den Satelliten an. Der Arm kann gedreht und gebogen werden und die Satelliten-Solarmodule können geöffnet und geschlossen werden.

Im Jahr 2003 startete ein lizenziertes Discovery Channel-Thema rund um berühmte Raumfahrtmissionen. Nach einer Pause brachte LEGO 2010 ein neues Space Shuttle auf den Markt, das für ältere Baumeister gedacht ist, aber bei Kindern jeden Alters schnell Anklang findet. Deshalb brachte LEGO 2011 ein neu gestaltetes, robusteres Modell des Shuttles auf den Markt, das mit mehr Spielfunktionen für jüngere Kinder ausgestattet ist. Im gleichen Jahr führte LEGO ein neues Unterthema namens LEGO City Space ein, dessen Sets von NASA Education mitgestaltet wurden.

  • Eines der legendären LEGO Space-Sets: Set-Nr. 928, von 1979. Bild: lego.com
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  • «Renegade» von Blacktron, Set Nr. 6954, aus dem Jahr 1987. Bild: lego.com
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Piraten, Comic und Flagschiffe

1989 brachte LEGO das Piraten-Thema auf (LEGOLAND Pirates). Es ist eines der ersten Themen seit der Einführung von LEGOLAND Town, Castle, Space und FABULAND in den späten 1970er Jahren. Erstmals wurden damit auch spezifische Elemente für den Bau grosser Segelschiffmodelle vorgestellt.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Themas im Jahr 2009 tauchte das Piraten-Thema wieder auf und kombinierte den etablierten Look aus der Vergangenheit mit aktuellen LEGO-Elementen und Baustilen. Der Relaunch des Themas im Jahr 2009 endet 2010 mit dem grössten und detailliertesten Piratenschiff, dem «Imperial Flagship», einem dreimastigen, 30 Zoll langen (75 cm) «pirate-hunting juggernaut».

  • Um den Hauptfiguren eine Hintergrundgeschichte zu bieten, erschien 1989 ein Comic mit dem Titel «The Golden Medallion» oder in einigen Ländern «The Golden Sovereign». Bild: lego.com
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  • Das «Imperial Flagschiff», Set Nr. 10210, aus dem Jahr 2010. Bild: lego.com
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Die Wikinger erobern LEGO

Zwischen 2005 und 2007 brachte LEGO insgesamt sieben LEGO Vikings-Sets auf den Markt, die von der alten skandinavischen Myhologie inspiriert sind. Die Wikinger mit gehörnten Helmen kämpfen gegen legendäre Kreaturen aus der nordischen Mythologie.

Reise ins mittelalterliche Japan

2009 begab sich eine Gruppe junger Designer auf die Mission, ein neues Spielthema zu entwickeln. Zur Inspiration reiste das Team in die Vergangenheit, ins mittelalterliche Japan. Zu den Legenden des Meisters der Kampfkünste: dem unergründlichen Ninja. 2010 wurde das LEGO NINJAGO Spielthema eingeführt.

Der «Feuertempel» aus dem Jahr 2011. Bild: lego.com

LEGO Ideas – Crowdsourcing mit Fans

Seit Mitte der 2000er Jahre bindet LEGO die Fans in den Entwicklungsprozess ein. «Das Unternehmen ist fasziniert von den Innovationen, die bei erwachsenen Verbrauchern stattfinden», schreibt das Unternehmen. Darum habe man gemeinschaftsbasierte Innovationsinitiativen etabliert. Ein Besipiel ist LEGO Ideas, das 2014 auf den Markt kam.

Vor dem Start von LEGO Ideas wurde in Japan ein Crowdsourcing-Programm als Experiment eingerichtet, als sich die LEGO-Gruppe 2008 mit der japanischen Crowdsourcing-Plattform CUUSOO zusammenschloss. Auf der LEGO CUUSOO-Website können heute Fandesigner ab 13 Jahren eine Idee für ein Projekt einreichen. Wenn eine Idee eine Mindestzahl an Unterstützern erhält, wird sie von einem LEGO-Prüfungsgremium geprüft und hat die Chance, ein offizielles LEGO-Produkt zu werden.

Entwicklung zusammen mit Fans: Set «Shinkai 6500». Bild: lego.com

LEGO und das Thema Waffen

Für LEGO ist klar, dass der Konflikt zwischen Gut und Böse oft einen wichtigen Teil des Kinderspiels darstellt, da er den Kindern etwas über ihre eigene Aggression – und die anderer Menschen – vermittelt. Es hilft Kindern, Konflikte in anderen Situationen zu erkennen und zu bewältigen. «Allerdings hat die LEGO-Gruppe nicht die Absicht, den Krieg zu verherrlichen oder Gewalt zu fördern, und weigert sich daher, realistische Waffen und militärische Ausrüstung herzustellen, mit dem Risiko, dass Kinder diese Art von Waffen aus Feindseligkeiten auf der ganzen Welt erkennen», schreibt LEGO auf ihrer Website. Stattdessen unterstütze die LEGO-Gruppe Kinder und regt ihre Fantasie an, indem sie ausschliesslich historische und Fantasy-Waffen auf den Markt bringe. Mit dem Ziel, das Konfliktelement abzumildern, werde eine gehörige Portion Humor in die Modelle und die Erzählung rund um die Spielthemen eingearbeitet.

Quellen: www.lego.com

Barbara Tudor