Innerhalb weniger Tage sind bereits 770 Unterschriften gesammelt worden, wie aus einer Mitteilung des Vereins hervorgeht. Schätzungsweise 200 Personen hätten zudem am Protestspektakel gegen den Abriss des Mitteldammes teilgenommen. Etwa 150 Personen hätten der Rede von Präsident Leo Keller beigewohnt, in der es um die Frage ging, wie Aarau die Energiewende vorantreiben solle.
Ein Kompromiss mit Zukunft?
Die Petition schlage einen Kompromiss für den blockierten Neubau des Kraftwerks Aarau vor. Demnach solle der Mitteldamm erhalten bleiben und im Gegenzug würden die Klagen gegen den Abriss des ortsbildgeschützten Kraftwerkgebäudes zurückgezogen werden.
Ein weiteres Argument für den Erhalt des Mitteldamms sei das neue Stromgesetz, das Stromproduzenten Investitionen in Solar- und Windanlagen vorschreibe. Das Geld, das ursprünglich für den Abriss vorgesehen war, könnte stattdessen in Solaranlagen investiert werden, die die durch den Mitteldamm entstehende Leistungsminderung mehrfach kompensieren könnten.
Verzögerung kostet jährlich 4 Millionen
Die Initianten bezeichneten die Petition als «guteidgenössischen Kompromiss» und richteten sie an den Stadtrat Aarau. Die Stadt sei Mehrheitsbesitzerin der Eniwa, welche das Kraftwerkprojekt realisieren wolle. Dieses sei seit Jahren blockiert, da sowohl die Bauherrschaft als auch der Stadtrat als Vertreter des Mehrheitsaktionärs bislang keine Kompromissbereitschaft oder Kostenbewusstsein gezeigt hätten.
Die Verzögerung koste jährlich etwa 4 Millionen Franken, eine Summe, die das neue Kraftwerk durch einen besseren Wirkungsgrad bei aktuellen Preisen hätte einspielen können. Das Fazit der Initianten lautete daher, die einzigartige Natur des Mitteldamms zu schützen und das Geld stattdessen für das Potenzial von Solaranlagen zu nutzen.
In den kommenden Tagen sollen weitere Unterschriften gesammelt werden, um bis Ende August über 1000 Unterzeichnungen einreichen zu können.