Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Schweiz
27.08.2024

Tages Anzeiger: Der grosse Knall 290 Vollzeitstellen werden abgebaut

Düstere Aussichten: In der TX Group verlieren fast 300 Personen ihren Arbeitsplatz.
Düstere Aussichten: In der TX Group verlieren fast 300 Personen ihren Arbeitsplatz. Bild: zVg
Die TX Group, zu der unter anderem der «Tages Anzeiger» gehört, hat den Abbau von rund 200 Vollzeitstellen in ihren Druckereien angekündigt. Auf den Redaktionen sind 90 Stellen betroffen.

Der Abbau erfolgt unter Vorbehalt eines Konsultationsverfahrens, wie die TX Group am Dienstag in ihrer Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss schreibt. Es würden Sozialpläne angewendet. Dazu gehöre auch die Möglichkeit von Frühpensionierungen.

Fehlende Wirtschaftlichkeit

Tamedia sei es nicht mehr möglich, drei Druckerei-Betriebe wirtschaftlich zu betreiben. Sukzessive sollen daher Druckereien stillgelegt werden: Das Druckzentrum in Bussigny VD werde voraussichtlich Ende März 2025 geschlossen. Die Druckerei in Zürich Ende 2026. Somit bündle sich der Druck im Zentrum in Bern.

Digitales Angebot auf vier Marken beschränken

Das Medienhaus wolle zudem beim digitalen Angebot auf vier Marken setzen: «Tages Anzeiger», «Berner Zeitung», «Basler Zeitung», und in der Westschweiz auf «24 Heures». Das Portfolio an gedruckten Zeitungen bestehe weiterhin.

Stabiler Gesamtumsatz

Der Gesamtumsatz der TX Group blieb im ersten Semester 2024 stabil. Positiv wirkten sich die digitalen Plattformen aus, wie aus der Mitteilung hervorging. Sinkende Werbeeinnahmen bei Tamedia und «20 Minuten» sowie das rückläufige Druckgeschäft machten hingegen zu schaffen.

Peppel-Schulz orchestriert

Im Zentrum der Massnahmen steht Tamedia-CEO Jessica Peppel-Schulz. Die 54-jährige Deutsche wurde von TX-Gruppe-Präsident Pietro Supino ins Rennen geschickt, um die nächste Sparrunde zu moderieren und orchestrieren.

Hemdsärmeliger Umgang

Wie das Medienportal «Klein Report» schreibt, werde bei der Schliessung der Druckereien ein hemdsärmeliger Umgang gepflegt.  Es ist die Rede davon, dass man von der «Neuen Zürcher Zeitung» 1,5 Millionen Franken möchte, damit man die Druckerei weiterlaufen lasse. Auch der grosse Druck-Kunde Coop aus Basel habe diesbezüglich eine «Aufforderung» erhalten.

Thomas Renggli