Steuererhöhung um vier Prozentpunkte geplant
Das Budget für 2025 sieht eine Erhöhung des Steuerfusses um vier Prozentpunkte auf 93 % vor, wodurch der Gesamtumsatz der Gemeinde auf 20,1 Millionen Franken steigen soll. Der Steuerertrag soll dazu beitragen, die im Vorjahr gesunkenen Einnahmen zu stabilisieren und notwendige Investitionen zu finanzieren. Hintergrund der Steuererhöhung sind die steigenden Ausgaben für Pflegefinanzierung, Finanzausgleich und Bildung, die durch die bisherigen Einnahmen nicht mehr gedeckt werden können.
Budgetdefizit und wachsende Schuldenlast
Ein herausforderndes Finanzjahr steht bevor: Die Einwohnergemeinde erwartet einen Verlust von 524'400 Franken, während die Wasserversorgung mit einem Defizit von 64'200 Franken rechnet. Lediglich die Abwasserbeseitigung und die Abfallbewirtschaftung können einen Gewinn von 14'800 bzw. 95'700 Franken vorweisen. Trotz dieser positiven Zahlen bleibt das Gesamtbudget defizitär.
Um die geplanten Nettoinvestitionen von 2,58 Millionen Franken teilweise zu decken, wird die Gemeinde ihre Liquiditätsreserven nutzen müssen. Die langfristigen Schulden betragen voraussichtlich Ende 2024 rund 7 Millionen Franken, mit einem fälligen Darlehen von 1 Million Franken im kommenden Jahr.
Ertragsrückgang und Belastungen aus dem Vorjahr
Der Rückgang des Steuerertrags aus dem Jahr 2024 macht sich im aktuellen Budget bemerkbar. Dieser wird voraussichtlich einen mittleren sechsstelligen Betrag unter den Erwartungen liegen. Grund dafür sind geringere Nachträge aus früheren Steuerjahren sowie sinkende steuerbare Einkommen. Zudem belasten die anhaltenden Mehrkosten für Pflege, Finanzausgleich und Sonderschulungen das Budget erheblich. Für das Jahr 2025 rechnet man mit Nachträgen aus Vorjahren in Höhe von 1,15 Millionen Franken.
Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde
Im Bereich der Wasserversorgung sind für 2025 Investitionen von 214'500 Franken vorgesehen, um das Leitungsnetz und die Infrastruktur zu erhalten. Dies soll langfristig die Versorgungssicherheit gewährleisten. Die Abwasserbeseitigung wird mit einem positiven Ergebnis von 14'800 Franken geplant, was vor allem durch geringere Beiträge an den Abwasserverband möglich wird.
Besonders erfreulich ist der Bereich der Abfallbewirtschaftung, der einen Ertragsüberschuss von 95'700 Franken verzeichnen soll. Im nächsten Jahr wird die Gemeinde eine dritte Sammelstelle mit Unterflurcontainern einrichten, um die Entsorgungsmöglichkeiten für die Bürger weiter zu verbessern.
Bürgerbeteiligung und langfristige Finanzplanung im Fokus
Die Gemeindeversammlung bietet den Erlinsbacher Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv an der Budgetdiskussion zu beteiligen. Angesichts der finanziellen Herausforderungen sind die Meinungen und das Engagement der Bürgerschaft wichtig, um langfristige Lösungen zu erarbeiten und die Gemeinde auf finanziell stabile Beine zu stellen.