Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kanton
13.11.2024

Heissluftballon kollidierte im Wiggertal AG mit Baumwipfel

Das Bild aus dem Sust-Bericht zeigt den beschädigten Ballon vor der Landung in Zofingen AG.
Das Bild aus dem Sust-Bericht zeigt den beschädigten Ballon vor der Landung in Zofingen AG. Bild: Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST
Der Unfall eines Heissluftballons in der Nähe von Zofingen AG im Herbst 2020 ist möglicherweise durch einen Kaltluftsee verursacht worden. Der Pilot und die sieben Passagiere blieben unverletzt. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) schätzt den Vorfall als schwer ein.

Bei der Kollision mit einem Baumwipfel wurde die Ballonhülle im unteren Drittel aufgerissen, wie die Sust in ihrem am Dienstag veröffentlichten Schlussbericht schreibt. Der Ballon sei manövrierfähig geblieben und sei schliesslich auf dem einige Kilometer entfernten Heiternplatz in Zofingen sicher gelandet.

Auf der Suche nach einem Landeplatz habe der damals 51-jährige Pilot die Flughöhe reduziert. Beim Überflug des Waldes bei Strengelbach AG sei der Ballon unerwartet etwas abgesunken. Auf den Einsatz der Gasbrenner, um mit warmer Luft einen Anstieg zu bewirken, habe der Ballon nicht wie gewohnt reagiert, worauf es zur Kollision gekommen sei.

Herausfordernde Fahrtaktik

Die Fahrtaktik des Ballonpiloten, das Wiggertal mit einer Geschwindigkeit von rund 20 km/h nur wenige Meter über den Baumwipfeln zu überfliegen, bezeichnete die Sust als "herausfordernd".

Denkbar sei, dass der Heissluftballon in stehende Kaltluft eintaucht und dadurch der untere Teil leicht zusammengedrückt worden sei, worauf die Tragkraft verloren gegangen sei. Möglich sei auch, dass Luft-Turbulenzen zum unerwarteten Absinken des Heissluftballons geführt hätten.

Am Neuenburgersee gestartet

Der Pilot besass eine Berechtigung für den kommerziellen Flugbetrieb, wie es im Sust-Bericht heisst. Gestartet war der Ballon am 5. September 2020 um 06.30 Uhr in Estavayer-le-Lac FR.

Bei Langenthal BE habe der Pilot die Flughöhe reduziert mit dem Ziel, in der Region Zofingen zu landen. Beim Überflug des bewaldeten Hügelzugs zwischen Vordemwald und Strengelbach sei es dann vor 09.00 Uhr zum Unfall gekommen.

Keystone-SDA