Die ZHAW hat im Rahmen der internationalen Studie «Worlds of Journalism» 1179 Journalisten in der Schweiz befragt. Ziel war es, ein umfassendes Bild ihrer demografischen Merkmale, Arbeitsbedingungen und Herausforderungen zu zeichnen. Die Ergebnisse offenbaren wesentliche Entwicklungen und Problembereiche in der Branche.
Der typische Journalist in der Schweiz ist männlich, 43 Jahre alt, konfessionslos, akademisch ausgebildet – und links.
Frauen machen 44 % der Journalisten aus, sind jedoch in Ressorts wie Politik und Wirtschaft sowie in Führungspositionen stark unterrepräsentiert. 80 % der Befragten verfügen über einen Hochschulabschluss; politisch positionieren sich 76 % links der Mitte.
Während Medienschaffende 2015 auf einer Skala von 0 (links) bis 10 (rechts) einen Wert von 4,02 angaben, liegt der Durchschnittswert 2023 bei 3,04, was eine stärkere Linksorientierung zeigt.
Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Prekarisierung (Verwundbarkeit durch ungesicherte Arbeits- und Lebensverhältnisse).
Der Anteil befristeter Anstellungen ist seit 2015 von 6 % auf 23 % gestiegen. Nur 50 % arbeiten Vollzeit, wobei Frauen deutlich häufiger Teilzeit beschäftigt sind. Zudem verdienen 40 % der Journalisten weniger als den Medianlohn von 6788 Franken.
Die zunehmende Medienkonvergenz zwingt Journalisten, Inhalte für mehrere Plattformen wie Webseiten, Apps und soziale Medien zu erstellen.