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Aarau
20.12.2024

Theaterprojekt bringt Gerichtsverhandlungen auf die Bühne

Am Bundesverwaltungsgericht finden pro Jahr auch zehn bis 20 öffentliche Sitzungen statt
Am Bundesverwaltungsgericht finden pro Jahr auch zehn bis 20 öffentliche Sitzungen statt Bild: bvger.ch
Ein Strafverfahren, das Leben verändert, während es für Jurist:innen Alltag bleibt: Mit «straf:kammer:spiel» bringt Aline Stäheli und ihr Team diesen Kontrast in die Tuchlaube Aarau.

Ein ungeöffneter Brief, eine Unachtsamkeit oder eine falsche Entscheidung – plötzlich steht man vor Gericht. Das Theaterstück «straf:kammer:spiel» beleuchtet Straffälle, in die jeder Mensch geraten könnte, oft ohne böse Absicht. In einem lebendigen Bühnenformat wird ein Strafverfahren von der Ermittlung bis zum Urteil dargestellt. Dabei schlüpfen die beiden Performer:innen Max Gnant und Dorothea Mildenberger in die Rollen der Prozessbeteiligten, um die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen aufzuzeigen.

Recherche und künstlerische Umsetzung

Aline Stäheli und ihr Team haben zahlreiche Gerichtsverhandlungen besucht und Interviews mit Richter:innen, Staatsanwält:innen und Verteidiger:innen geführt. Diese tiefgehende Recherche ermöglicht es, Aspekte ans Licht zu bringen, die in der Realität oft hinter verschlossenen Türen stattfinden. «Uns war es wichtig, die Kluft zwischen der Realität des Strafrechts und der Wahrnehmung von Laien sichtbar zu machen», so die Regisseurin.

Premiere in Aarau

Das Stück feiert am 15. Januar 2025 in der Tuchlaube Aarau Premiere. Weitere Vorstellungen folgen am 17. und 18. Januar. Das Nachwuchsprogramm «First Steps» an der Bühne Aarau bot dem Team die Möglichkeit, erste szenische Umsetzungen ihrer Ideen zu entwickeln.

Einblicke ins Strafrecht

Das Stück will nicht nur unterhalten, sondern auch die Frage stellen: Welche Strafen braucht eine Gesellschaft? Ein Diskurs, der das Publikum zum Mitdenken einlädt und das Theater als Ort des gemeinsamen Verhandelns etabliert.

Aarau24 (glb)