Ein ungeöffneter Brief, eine Unachtsamkeit oder eine falsche Entscheidung – plötzlich steht man vor Gericht. Das Theaterstück «straf:kammer:spiel» beleuchtet Straffälle, in die jeder Mensch geraten könnte, oft ohne böse Absicht. In einem lebendigen Bühnenformat wird ein Strafverfahren von der Ermittlung bis zum Urteil dargestellt. Dabei schlüpfen die beiden Performer:innen Max Gnant und Dorothea Mildenberger in die Rollen der Prozessbeteiligten, um die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen aufzuzeigen.
Recherche und künstlerische Umsetzung
Aline Stäheli und ihr Team haben zahlreiche Gerichtsverhandlungen besucht und Interviews mit Richter:innen, Staatsanwält:innen und Verteidiger:innen geführt. Diese tiefgehende Recherche ermöglicht es, Aspekte ans Licht zu bringen, die in der Realität oft hinter verschlossenen Türen stattfinden. «Uns war es wichtig, die Kluft zwischen der Realität des Strafrechts und der Wahrnehmung von Laien sichtbar zu machen», so die Regisseurin.
Premiere in Aarau
Das Stück feiert am 15. Januar 2025 in der Tuchlaube Aarau Premiere. Weitere Vorstellungen folgen am 17. und 18. Januar. Das Nachwuchsprogramm «First Steps» an der Bühne Aarau bot dem Team die Möglichkeit, erste szenische Umsetzungen ihrer Ideen zu entwickeln.
Einblicke ins Strafrecht
Das Stück will nicht nur unterhalten, sondern auch die Frage stellen: Welche Strafen braucht eine Gesellschaft? Ein Diskurs, der das Publikum zum Mitdenken einlädt und das Theater als Ort des gemeinsamen Verhandelns etabliert.