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Aarau
25.01.2025

Kein Jugendparlament für Aarau

Kein Jugendparlament für Aarau (Symbolbild)
Kein Jugendparlament für Aarau (Symbolbild) Bild: Florence Altorfer
Die Stadt Aarau wird kein Jugendparlament einführen. Dies hat der Stadtrat entschieden und beantragt dem Einwohnerrat, das entsprechende Postulat abzuschreiben.

Grundlage für den Entscheid sind die Ergebnisse einer Jugendumfrage sowie die Erkenntnisse aus Workshops, die im Jahr 2023 durchgeführt wurden. Demnach besteht bei den Jugendlichen in Aarau kein grosses Interesse an einem formellen Jugendparlament.

Digital statt physich

Wie aus der Botschaft des Stadtrats hervorgeht, bevorzugen Jugendliche digitale Partizipationsmöglichkeiten oder die Möglichkeit, Anliegen über die Jugendarbeit einzubringen. Physische Formate wie regelmässige Sitzungen stossen bei der Zielgruppe auf wenig Resonanz. Diese Einschätzung deckt sich auch mit Erfahrungen aus anderen Städten wie Baden, wo ein Jugendparlament seit 2021 existiert, jedoch Mühe hat, Jugendliche für langfristige Projekte zu begeistern.

Andere Beteiligungsmöglichkeiten

Trotz des Verzichts auf ein Jugendparlament bleibt die Förderung der Jugendpartizipation in Aarau ein zentrales Anliegen. Bereits heute bestehen verschiedene Angebote, um Jugendliche einzubinden. Dazu zählen die Aktivitäten der Offenen Angebote Kind & Jugend Aarau (OAKJ), die partizipativ organisiert sind. Im Jugendtreff können Jugendliche das Programm aktiv mitgestalten, und bei Projekten wird ihre Mitbestimmung gefördert.

Schulparlament gibt es bereits

Auch in den Schulen wird Partizipation grossgeschrieben. An vielen Standorten gibt es Schulparlamente, in denen Schülerinnen und Schüler über Themen wie Schulhausregeln oder Pausenplatzgestaltung mitbestimmen können. Begleitet werden diese Prozesse durch Schulsozialarbeit und Lehrpersonen.

Kinderfreundliche Stadt auch ohne Jugendparlament

Zusätzlich plant die Stadt Aarau im Rahmen des Aktionsplans «Kinderfreundliche Stadt 2025–2028» neue Massnahmen zur Förderung der Partizipation. Dazu gehören unter anderem ein jährlicher Austausch zwischen Schülerräten und der Stadtverwaltung sowie partizipative Projekte wie die Spielplatzplanung.

Wunsch der Jugendlichen muss da sein

Der Stadtrat betont, dass die Einführung eines Jugendparlaments weiterhin möglich bleibt, falls die Jugendlichen dieses in Zukunft wünschen sollten. «Die Schaffung eines Jugendparlaments ist nur dann sinnvoll, wenn es von den Jugendlichen selbst gewünscht und getragen wird», heisst es abschliessend in der Botschaft.

Aarau24