Im gesamten Jahr 2024 wurden lediglich 12 Ordnungsbussen wegen Littering ausgestellt. Dem gegenüber stehen 18’349 Parkbussen im gleichen Zeitraum – das entspricht rund 50 pro Tag. Winzenried kritisiert das Ungleichgewicht: «Warum gilt für Parksünder absolute Nulltoleranz, während bei Littering Nachsicht geübt wird?» Er fordert eine Erklärung vom Stadtrat.
Stadt setzt auf Prävention
Der Stadtrat hatte bereits in früheren Anfragen betont, dass Aarau in Sachen Littering auf Prävention setzt. Die Stadtpolizei und die Sicherheitseinheit SIP (Sicherheit, Intervention, Prävention) seien in der Öffentlichkeit präsent, um das Problem durch Gespräche und Ermahnungen zu lösen. 2024 leistete die Stadtpolizei insgesamt 24’365 Stunden Präsenz. Die SIP, die seit Februar 2024 personell verstärkt wurde, war 752 Stunden im Einsatz. Dabei kam es zu 485 Interventionen, vor allem wegen Lärm und Littering. Trotzdem wurden nur 12 Ordnungsbussen verhängt.
Forderung nach mehr Repression
Winzenried sieht im Littering ein ernstzunehmendes Problem: «Aarau kann sich als Vorzeigestadt nicht leisten, dass der öffentliche Raum durch Nachlässigkeit und Bequemlichkeit verschmutzt wird.» Er fordert den Stadtrat auf, Stellung zu beziehen und zu erklären, warum die Zahl der Bussen im Vergleich zu früheren Jahren massiv gesunken ist. Zudem will der SVP-Politiker wissen, ob künftig vermehrt auch auf Repression gesetzt wird, um die Sauberkeit in Aarau zu gewährleisten. Eine Antwort des Stadtrats steht noch aus.