Beim traditionellen Fondue-Anlass der FDP Erlinsbach gewährte Andreas Richner, CEO der Ribag Licht AG, den zahlreich erschienenen Gästen einen persönlichen Einblick in die komplexen Dynamiken eines Familienunternehmens. Der 46-jährige Unternehmer schilderte, wie herausfordernd die Übergabe eines Betriebs an die nächste Generation sein kann.
Vom Ein-Mann-Betrieb zur internationalen Marke
Richner hätte ohne Weiteres den gesamten Abend über den Werdegang seines Unternehmens erzählen können. Die Ribag Licht AG, einst von seinem Vater Heinrich Richner als Ein-Mann-Betrieb gegründet, ist heute eine international renommierte Manufaktur für Designleuchten. Hotels und Restaurants auf der ganzen Welt setzen auf das Lichtdesign des Unternehmens, das mittlerweile 50 Mitarbeitende in Safenwil beschäftigt.
Doch anstatt den wirtschaftlichen Erfolg in den Vordergrund zu stellen, sprach Richner über das, was sich hinter den Kulissen abspielte – die Herausforderungen einer familiären Unternehmensnachfolge.
Ein Balanceakt mit Emotionen
Die Übergabe des Unternehmens an die zweite Generation sei ein intensiver Prozess gewesen, berichtete Richner. Über 15 Jahre hinweg rang die Familie mit Fragen der Verantwortung, Zukunftsplanung und der emotionalen Belastung. «Man ordnet als Familienunternehmer alles dem Erfolg unter», erklärte er. Der Druck, das Erbe zu erhalten und weiterzugeben, sei enorm.
Seine wichtigste Erkenntnis: Eine offene Kommunikation sei entscheidend für eine gelungene Übergabe. «Die Nachfolgegeneration muss ihre Ansprüche frühzeitig einbringen», betonte Richner. Deshalb habe er bereits vor einem Jahr begonnen, seine eigenen, noch schulpflichtigen Kinder behutsam in den Nachfolgeprozess einzuführen.