Am Euro-Airport Basel-Mulhouse bot sich vergangene Woche ein ungewöhnliches Bild: Drei vollbeladene Frachtflugzeuge – darunter zwei Boeing 747 – standen bereit für den Abflug Richtung USA. Ihr Inhalt: Pharmaprodukte, vor allem vom Basler Pharma-Riesen Novartis. Der Grund für die Eile? Die neuen Zölle von Donald Trump.
Strafzölle auch gegen Pharmabranche
Der US-Präsident hatte Ende letzter Woche bei einer Veranstaltung des Nationalen Republikanischen Kongresskomitees verkündet, man plane «Zölle in einem Ausmass, wie man es noch nie zuvor gesehen hat» – konkret jetzt auch auf Medikamente und pharmazeutische Vorprodukte. Diese Strafzölle sollen Pharmaunternehmen dazu bewegen, ihre Aktivitäten verstärkt in die USA zu verlagern.
Novartis reagiert sofort
Vor allem Novartis liess offenbar keine Zeit verstreichen: Zwei Maschinen – eine von Silkway West Airlines, die andere von Cargolux – transportierten Eilfracht nach Huntsville, Alabama, wie zunächst die «bz Basel» berichtete. Roche hingegen plant, seine Produktionskapazitäten in den bestehenden US-Werken auszubauen – auch das eine vorsorgliche Reaktion auf Trumps Eskalationskurs.
Lohnende Eile
Die Eile zahlte sich aus: Die US-Zollbehörden erklärten, alle Waren, die bereits verladen und im Transport seien, würden nicht unter die neu angekündigten Zölle fallen – selbst wenn sie nach dem Stichtag eintreffen.