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Schweiz
10.04.2025

Novartis schickt Riesen-Jet in die USA

So schnell wie möglich, so viele Ware wie möglich: Novartis versucht sich im Zollstreit Luft zu verschaffen.
So schnell wie möglich, so viele Ware wie möglich: Novartis versucht sich im Zollstreit Luft zu verschaffen. Bild: PD
Die Schweizer Pharmabranche gerät wegen Trumps Zollpolitik unter Druck. Um Abgaben zuvorzukommen, fliegt Novartis Medikamente in Eiltempo in die USA – mit Frachtflugzeugen voller Produkte.

Am Euro-Airport Basel-Mulhouse bot sich vergangene Woche ein ungewöhnliches Bild: Drei vollbeladene Frachtflugzeuge – darunter zwei Boeing 747 – standen bereit für den Abflug Richtung USA. Ihr Inhalt: Pharmaprodukte, vor allem vom Basler Pharma-Riesen Novartis. Der Grund für die Eile? Die neuen Zölle von Donald Trump.

Strafzölle auch gegen Pharmabranche

Der US-Präsident hatte Ende letzter Woche bei einer Veranstaltung des Nationalen Republikanischen Kongresskomitees verkündet, man plane «Zölle in einem Ausmass, wie man es noch nie zuvor gesehen hat» – konkret jetzt auch auf Medikamente und pharmazeutische Vorprodukte. Diese Strafzölle sollen Pharmaunternehmen dazu bewegen, ihre Aktivitäten verstärkt in die USA zu verlagern.

Novartis reagiert sofort

Vor allem Novartis liess offenbar keine Zeit verstreichen: Zwei Maschinen – eine von Silkway West Airlines, die andere von Cargolux – transportierten Eilfracht nach Huntsville, Alabama, wie zunächst die «bz Basel» berichtete.  Roche hingegen plant, seine Produktionskapazitäten in den bestehenden US-Werken auszubauen – auch das eine vorsorgliche Reaktion auf Trumps Eskalationskurs.

Lohnende Eile

Die Eile zahlte sich aus: Die US-Zollbehörden erklärten, alle Waren, die bereits verladen und im Transport seien, würden nicht unter die neu angekündigten Zölle fallen – selbst wenn sie nach dem Stichtag eintreffen.

tre