Mit Ueli Kohler bringt sich ein altbekanntes Gesicht ins Rennen um das Gemeindepräsidium in Buchs ein. Der ehemalige Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission, langjährige Einwohnerrat und erste Präsident der damaligen Kreisschule Buchs-Rohr kandidiert parteilos – und gezielt als Gegenstimme zu dem, was er als «alternativlose Projekte» bezeichnet.
«Gemeindepolitik muss wieder stärker von Sachargumenten geprägt sein», sagt Kohler. Sein Rückzug aus der aktiven Politik sei beruflich bedingt gewesen, doch jetzt wolle er sich erneut engagieren – ohne Parteibindung. Die FDP habe er verlassen, weil sich deren Ausrichtung zunehmend von seinen liberalen Überzeugungen entfernt habe. «Der Austritt war folgerichtig – aber ich pflege nach wie vor respektvolle Kontakte zu den FDP-Mitgliedern.»
Sachpolitik statt Parteiprogramm
Der parteilose Kurs soll Kohler Profil und Unabhängigkeit zugleich geben. Seine Positionen sieht er als pragmatisch und liberal. Als Maschineningenieur mit betriebswirtschaftlicher Erfahrung will er vor allem finanzielle Vernunft in den Vordergrund rücken. Grossprojekte wie die Umgestaltung des Bärenplatzes oder der Investorenwettbewerb seien von der Gemeinde als alternativlos dargestellt worden, obwohl die Bevölkerung immer wieder andere Signale gesendet habe.
«Der Dialog zwischen Gemeindehaus und Bürgern muss offener werden», fordert Kohler. Projekte wie die Übergangslösung für Schule und Kindergarten oder gewisse Strassenplanungen seien zwar wichtig – doch Kostenbewusstsein und Variantenprüfung müssten Vorrang haben.
Verantwortung mit Demut
Trotz seiner Kritik schlägt Kohler einen versöhnlichen Ton an. «Ich freue mich auf einen fairen Wettbewerb und würde das Präsidium mit Engagement, aber auch Demut führen. Mein Antrieb ist die Sache – nicht Macht.» Der parteilose Status könne sich dabei als Stärke erweisen: Kohler will vermitteln statt spalten, querdenken statt blockieren.