Rund 60 Mitarbeitende des Kantonsspitals Aarau (KSA) haben am Montag mit einer bewilligten Kundgebung auf dem Spitalareal für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen protestiert. Wie die Aargauer Zeitung berichtet, wiesen die Angestellten mit einem stillen Rundgang, Transparenten und Flyern auf ihre Forderungen hin.
GAV-Verhandlungen als Auslöser
Hintergrund des Protests sind die laufenden Gesamtarbeitsvertragsverhandlungen (GAV) für die Kantonsspitäler Aarau und Baden sowie die Psychiatrischen Dienste Aargau. Nach Jahren mit Reallohnverlusten, Personalmangel und wachsender Belastung verlangen die Mitarbeitenden spürbare Verbesserungen, insbesondere eine verlässliche Lohnentwicklung. Statt Einmalprämien fordern sie nachhaltige Lohnerhöhungen, die der Teuerung Rechnung tragen.
Gewerkschaft fordert Verbindlichkeit
«Die Mitarbeitenden geben täglich ihr Bestes für die Patientinnen und Patienten jetzt erwarten sie, dass auch für sie gesorgt wird», sagte Hannah Maguire von der Gewerkschaft VPOD gegenüber der Aargauer Zeitung. Zudem sei es zentral, dass getroffene Vereinbarungen künftig konsequent eingehalten werden.
Kritik an Gewinnausschüttung
Obwohl das KSA 2024 dank einer Rekordauslastung einen Gewinn von 8,1 Millionen Franken auswies, würden die Mitarbeitenden kaum davon profitieren, kritisieren VPOD und SP. Die Arbeitsbelastung sei gestiegen, die Personalzahl jedoch nicht. Ein Dank im Jahresbericht reiche nicht aus, um echte Wertschätzung zu vermitteln.
KSA weist Vorwürfe zurück
Die Spitalleitung wehrt sich gegen die Kritik und bezeichnet die Vorwürfe laut Aargauer Zeitung als «tatsachenwidrig». Die Belegschaft werde sehr wohl am Erfolg beteiligt: Insgesamt seien rund zwei Millionen Franken an Erfolgsprämien vorgesehen – umgerechnet 500 Franken bei einem Vollzeitpensum. Diese Entscheidung sei bereits vor der öffentlichen Kritik getroffen worden. Eine generelle Lohnerhöhung schliesst das KSA jedoch aus. Aufgrund der laufenden Sanierung seien wiederkehrende Mehrausgaben nicht tragbar.