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Fussball
03.07.2025

EM: Bittere Startniederlage der Schweiz

Der Moment der Entscheidung: Die Norwegerin Hegerberg jubelt. Die Schweizerinnen Stierli (unten) und Peng  nach dem Eigentor am Boden zerstört.
Der Moment der Entscheidung: Die Norwegerin Hegerberg jubelt. Die Schweizerinnen Stierli (unten) und Peng nach dem Eigentor am Boden zerstört. Bild: Keystone SDA
Die Schweizer Frauen-Nati hat sich zum EM-Start gegen Norwegen quasi selber geschlagen. In der 2. Halbzeit kassierte sie zwei Tore zum 1:2. Entscheidend war ein Eigengoal.

Am Ende war die Enttäuschung im ausverkauften St. Jakobpark vor der (Schweizer) Rekordkulisse von 34'000 Zuschauern förmlich greifbar. 1:2 verlor die Schweiz zum EM-Start gegen Norwegen. Géraldine Reuteler und Alaya Pilgrim hatten in der Schlussphase den Ausgleich auf dem Fuss. Doch letztlich fehlte den Schweizerinnen nach einem aufwühlenden Abend auch die Kraft.

Doppelschlag für Norwegen

Die Norwegerinnen verdienten sich den Erfolg durch eine klare Steigerung in der zweiten Halbzeit - und durch zwei schnelle Tore in der 54. und in der 58. Minute. Zuerst traf Ada Hegerberg aus kurzer Distanz gegen die schlecht disponierte Schweizer Defensive und die zögernde Torfrau Livia Peng zum 1:1.

Danach spedierte die Schweizerin Julia Stierli den Ball nach einer Hereingabe von Grahman Hansen ins eigene Tor. Es sollte die Entscheidung gewesen sein.

Starker Schweizer Beginn

Dabei hatten die Schweizerinnen stark begonnen. Sie spielten beherzt und aggressiv – voller Selbstvertrauen und Überzeugungskraft. Und sie erarbeiten sich gegen die höher eingestuften Norwegerinnen zunächst die grösseren Spielanteile und ein klares Chancenplus.

Lattenkracher…

In der 24. Minute zog Géraldine Reuteler aus 20 Metern ab. Ihr Schuss krachte an die Latte. Die Norwegerinnen waren sichtlich verdutzt. Hatten sie in der Nations League noch zweimal gegen die Schweiz gewonnen, waren sie nun mit einer gänzlich anderen Aufgabenstellung konfrontiert. 

… und Tor

Und die verschärfte sich in der 28. Minute zusätzlich. Nadine Riesen, im Alltag bei Eintracht Frankfurt beschäftigt, brachte die Schweiz in Führung – und das Stadion endgültig zum Kochen. Nach einem Prellball traf sie präzise in die untere Torecke.

Plötzlich stimmte vieles

Fazit nach den ersten EM-Minuten: Bei den Schweizerinnen stimmte plötzlich vieles, was vorher überhaupt nicht funktioniert hatte. Goalie Peng strahlte Sicherheit aus. Die Verteidigung stand kompakt. Im Mittelfeld war Lia Wälti die uneingeschränkte Chefin. Und vorne brachten Reuteler, Riesen und Riola Xhemaili Überraschungsmomente und Tempo ins Schweizer Spiel.

Jetzt gegen Island

Doch es war nicht die Endabrechnung. In der zweiten Hälfte fehlte dem jungen Team Cleverness und Kraft, um den Vorsprung über die Distanz zu bringen. Und so stellt sich für das Team von Trainerin Pia Sundhage im zweiten Spiel gegen Island (am Sonntag) bereits die sportliche Existenzfrage. Gegen die Nordländerinnen, die gegen Finnland überraschend 0:1 unterlagen, ist ein Sieg schon fast Pflicht.

Thomas Renggli